Insolvente Modenschau in Berlin: Tempelhof braucht Bread & Butter nicht
Nach der Pleite von Bread & Butter braucht der kultige Messestandort in Tempelhof neue Mieter. Das ist eine Chance für den Senat, das Gebäude gründlich herzurichten. Ein Kommentar.
Schön ist das nicht. Weder für den Veranstalter noch für Berlin. Die Modemesse Bread & Butter ist pleite. Ihr wackerer Chef Karl-Heinz Müller arbeitet zwar an einem Sanierungskonzept, doch allmählich sollte sich der Berliner Senat darauf einstellen, für den kultigen Messestandort, das Flughafengebäude in Tempelhof, neue Mieter zu suchen. Noch besser wäre es, den Ausfall von Bread & Butter zu nutzen, um die gigantische Bauruine endlich ihres maroden Charmes zu berauben. Sprich: das Gebäude von der Eingangspforte bis zu den Hangars gründlich zu sanieren.
Der modische Flair geht Berlin dadurch nicht verloren. Der Kick, den Modemacher und ihre Kunden offenbar brauchen, ist nun wirklich nicht an Tempelhof gebunden. Heute hier, morgen dort … Zur Wahrheit gehört auch, dass die Messe nicht nur eine temporäre Bereicherung der kreativen Szene in Berlin war, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle. Damit ist jetzt Schluss. Eine insolvente Modenschau wird zum wirtschaftlichen Erfolg der landeseigenen Tempelhof Projekt GmbH nichts mehr beitragen können. Müller sagt selbst, er wolle jetzt „back to the street“. Zurück auf die Straße. Wir drücken die Daumen. Der Senat sollte sich für Tempelhof einen anderen Slogan wählen. „Ready for take off!“