US-Wahl 2016: Tea-Party-Ikone Palin unterstützt Donald Trump
Die frühere Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner empfiehlt Trump als Präsidenten. Im ersten Vorwahlstaat Iowa ist das eine große Hilfe.
Zwölf Tage vor der ersten Abstimmung in den USA, wer Präsidentschaftskandidat werden soll, hat Sarah Palin ihre Unterstützung für Donald Trump erklärt. "Seid ihr bereit für den Anführer, der Amerika zu neuer Größe führt?", rief sie unter Beifall bei einer Wahlkampfrally an der Iowa State University in Ames unter Berufung auf sein Kampagnen-Motto "Make America Great Again".
Lob des "Schurken"
Sie sei gekommen, um "den nächsten Präsidenten der USA zu unterstützen". Trump teile "schurkenmäßig" nach rechts wie nach links aus, lobte sie unter Anspielungen auf den Titel eines ihrer Bestseller-Bücher, "Going Rogue". Palin war Gouverneurin von Alaska und 2008 die Vizepräsidentschaftskandidatin an der Seite des republikanischen Bewerbers John McCain. Auch nach der Wahlniederlage gegen Barack Obama wuchs ihr Einfluss auf die politische Debatte in den USA zunächst weiter; denn sie wurde zu einer Ikone der rechtspopulistischen "Tea Party"-Bewegung, die zwischen 2010 und 2012 die Republikanische Partei aufmischte. Der Sender Fox richtete ein Fernsehstudio auf ihrem Grundstück in Alaska ein, um sie in politische Sendungen zuschalten zu können.
Politisch haben solche Figuren für die USA leider wenig zu bieten. Sie stehen für erzreaktionäres gesellschaftliches Gedankengut und würden - der Milliardär lässt grüßen - sicher noch mehr "De-Regulierung" zu Gunsten der Superreichen durchsetzen.
schreibt NutzerIn mic13353
Ideologische Brandmauer gegen Ted Cruz
In der nationalen Politik hat Palin in den letzten Jahren diese Bedeutung verloren. Deshalb hat ihr "Endorsement" für Trump, wie man die offizielle Unterstützungserklrung in den USA nennt, im landesweiten Maßstab kein großes Gewicht. Aber in einzelnen Bundesstaaten, darunter in Iowa, genießt sie weiterhin Autorität in Teilen der Republikanischen Partei - und dies insbesondere unter Wählern, um deren Stimmen auch Trumps schärfster Rivale in Iowa, Ted Cruz, kämpft: Konservative, die der "Tea Party" nahestehen sowie der religiösen Rechten. Strategisch ist Palins Unterstützung für Trump eine ideologische Brandmauer gegen Cruz.
Cruz musste parallel einen weiteren Schlag verkraften. Der populäre republikanische Gouverneur von Iowa, Terry Branstad, erklärte, es wäre "für Bürger von Iowa ein großer Fehler, Ted Cruz zu unterstützen".