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Keine UN-Resolution: Syrien ist zunehmend isoliert

In Syrien hat bald jede Großfamilie einen Toten oder Misshandelten zu beklagen. Die internationale Gemeinschaft aber schafft es nicht, sich auf eine Resolution zu einigen.

Elf Monate lang hat der UN–Sicherheitsrat geredet, bis zuletzt versuchten die versammelten Außenminister auf der Münchner Sicherheitskonferenz etwas zu bewegen. Doch eine gemeinsame Resolution scheiterte am Samstag erneut am Veto von Russland und China. So kann das syrische Regime die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft weiter nutzen, um mit aller Gewalt gegen seine eigene aufmüpfige Bevölkerung vorzugehen. Bei 5400 Toten haben die Vereinten Nationen Anfang Januar aufgehört zu zählen. Fast jede Großfamilie hat inzwischen einen auf dem Friedhof, im Gefängnis oder mit ausgerissenen Fingernägeln aus Assads Folterverliesen zurückbekommen. Doch die Menschen geben nicht auf, und inzwischen scheint das Regime jede Hemmung zu verlieren. Dabei müsste auch seinen beiden letzten internationalen Verbündeten Russland und China langsam dämmern, dass Assads Macht nicht mehr zu retten ist und sein Gewaltkurs in einem Bürgerkrieg enden wird. Das Massaker von Homs wird die Isolierung von Damaskus in der arabischen Welt zementieren. Tunesien und Saudi-Arabien haben bereits angekündigt, das desavouierte Baath-Regime nicht mehr als legitime Führung Syriens anzuerkennen. Moskau und Peking dagegen geben sich ungerührt. Für Anfang der Woche hat sich Russlands Außenminister in Damaskus angesagt – die Tragödie des syrischen Volkes geht damit in die nächste Runde.

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