Untersuchung zu Nazi-Verbrechen: Orte zur Erinnerung an ein Menschheitsverbrechen
Wie funktioniert das totalitäre System? Amerikanische Forscher haben Fakten über Orte versammelt, an denen in der NS-Zeit misshandelt und getötet wurde. Neu daran ist vor allem eines.
Die bisher kursierende Zahl von 7000 solcher Schauplätze sei zu versechsfachen, heißt es. Neu an der Darstellung ist vor allem die Verbindung regionaler Details und unterschiedlichster europäischer Schauplätze: Sklaven-Camps, KZs, angeschlossene Bordelle, Ghettos, Vernichtungs- und Kriegsgefangenenlager, Kliniken für Euthanasie und Zwangsabtreibung, Judenhäuser. Doch die Folgerung der Forscher, eine neue Quantität verändere die Bewertung des Wegschauens, da ja fast jeder solche Orte hätte kennen müssen, verfehlt den Alltag furchtgesteuerter Verdrängung: Was außerhalb jener Zäune und Mauern gewusst werden konnte, wäre auch genug gewesen!
Tatsächlich verweist die spektakuläre Zahl auf einen Konflikt der Geschichtspolitik: Seit 1945 spricht man über die Strukturen des NS-Regimes – oder Opferbiografien. Über sechs Millionen – oder über die Todesangst der Anne Frank. Der Universalismus der Aufklärung verlangt aber das Unmögliche: Alle wichtig nehmen und den Einzelnen. Die Frage lautet: Wie erinnere ich mich an ein Menschheitsverbrechen?
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