Fußball-WM 2014: Nickerchen trotz Fangebrüll
Fußball-Fans dürfen sich freuen: Die Nachtruhe muss während der WM nicht zwingend eingehalten werden. Unser Autor meint aber, Lärm bleibt Lärm, auch während der Weltmeisterschaft.
Natürlich ist Fußball das Wichtigste auf der Welt, danach kommt Fußball und dann Fußball. Zu besichtigen ist das demnächst bei der WM in Brasilien. Das bringt für die deutsche Anhängerschaft eine Zeitverschiebung um fünf bis sechs Stunden mit sich (und damit für die Volkswirtschaft den Vorteil, dass fast alle Spiele in den Abendstunden stattfinden und niemand zum Fußballgucken krankfeiern muss).
Public-Viewing bleibt doch Lärm
Nun gilt seit dem Sommermärchen 2006 der Grundsatz, dass ein gutes Fußballturnier unbedingt mit reichlich Bier und Lärm unter freiem Himmel begleitet wird, zu jeder Tages- und demnächst auch Nachtzeit. Hier kommt die Umweltministerin ins Spiel mit ihrer Empfehlung, es während der WM mit der Nachtruhe nicht ganz so ernst zu nehmen, weil gemeinschaftliches Fußballgucken unter freiem Himmel einfach zu einer Fußballweltmeisterschaft gehöre.
Die Nachtruhe aber ist ein hohes Gut in Deutschland, nähere Auskünfte erteilt die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. Am Ende bleibt Lärm doch Lärm, und Public-Viewing-Lärm verfolgt keinen höheren moralischen Anspruch als der vom gemeinschaftlichen Saufen an Kreuzberger Brücken. Wer bei der WM nächtens Fußball gucken will, darf das gern zu Hause bei Zimmerlautstärke tun.