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Eine katholische Kirche in Malakal bietet Hunderten Flüchtlingen Zuflucht. Sie haben Angst, in ihre Häuser zurückzukehren - falls sie noch stehen.
© Reuters

Südsudan: Militärisch entschieden

Der Machtkampf im Südsudan ist mit dem Waffenstillstand nicht ausgestanden. Die Verhandlungen kamen erst voran, nachdem die Schlacht geschlagen war.

Nach fünf Wochen Kampf haben die Konfliktparteien im Südsudan zumindest einen Waffenstillstand vereinbart. Zwar haben sich die Verhandlungsführer des Präsidenten Salva Kiir und seines ehemaligen Vizepräsidenten und Rebellenführers Riek Machar auch am Donnerstag noch etwas geziert. Aber am Abend besiegelten sie den ersten Vertrag. Für die betroffene Bevölkerung kann es kaum noch schlimmer kommen. Die Städte, die von der regulären südsudanesischen Armee (SPLA) erobert worden sind, existieren faktisch nicht mehr. Machar hat kaum noch Verhandlungsmasse, seit die SPLA mit tatkräftiger Unterstützung der ugandischen Armee eine Stadt nach der anderen wieder übernommen hat. Der Kampf ist militärisch entschieden. Deshalb steht einem Abkommen nun auch nicht mehr viel im Weg. Das Einzige, was Riek Machar womöglich noch aushandeln kann, dürfte sein, dass er selbst ins Exil gehen kann und nicht ins Gefängnis. Vielleicht gelingt es ihm, die elf Politiker, die ihn unterstützt haben und deshalb seit dem 15. Dezember im Gefängnis sitzen, freizubekommen, so steht es im Vertrag. Salva Kiir hat gewonnen. Aber der Preis war hoch.

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