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Christopher Lauer macht einen Rückzieher - und tritt nun doch nicht zur Wiederwahl als Fraktionschef an.
© dpa

Führungskrise bei den Piraten: Lauer kommt einer möglichen Abwahl zuvor

Ob sie ihn überhaupt gewählt hätten? Christopher Lauer will das lieber doch nicht herausfinden und zieht sich als Fraktionschef der Piraten zurück. Als Nachfolger steht einer bereit, der irgendwie typisch piratig wäre - auch wenn das in diesem Fall nichts Gutes zu bedeuten hat.

Keine 48 Stunden vor der angestrebten Wiederwahl als Fraktionschef hat Christopher Lauer seine Kandidatur zurückgezogen. Von mehr Zeit für Ausschussarbeit und Privatleben ist die Rede. Wahr ist aber auch, dass Lauer zuletzt manche Fraktionskollegen verärgert hat, die ihm seine Alleingänge und sein Auftreten zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz bis dahin noch nachgesehen hatten. Zu dem reichlich dramatischen Namen der „Schwiegermutter-Affäre“ hat es die Posse um Verwandtschaft und Verrat mittlerweile gebracht, die die Piraten zuletzt inszenierten. Lauer erklärte auf großer Bühne die Jagd auf einen vermeintlichen Denunzianten in den eigenen Reihen für eröffnet und schadete so der eigenen Truppe massiv. Möglich, dass diese Ereignisse mit seinem Rückzug nichts zu tun haben. Möglich, dass doch. Und wer soll übernehmen? Spontankandidaturen wären keine Überraschung, bisher aber gibt es nur einen Namen: Oliver Höfinghoff. Der stützte seine Freundin, nachdem die über Polizeipräsident Klaus Kandt getwittert hatte: „Zünd den an.“ Meinungsfreiheit für alle, Provokateure linksaußen inklusive? Höfinghoff als Fraktionschef wäre irgendwie typisch piratig.

Karin Christmann

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