Leserkommentar: Klaus Keese wäre der bessere Polizeipräsident
Unser Leser Otto Dreksler, selbst leitender Polizeidirektor a.D., hält Klaus Keese für den geeigneteren Bewerber um das Amt des Berliner Polizeipräsidenten. Auch weil er kein Parteimitglied ist. Ein Leserkommentar.
Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes gegen die Einsetzung des Bewerbers Udo Hansen zum Polizeipräsidenten begrüße ich außerordentlich. Entgegen der von Herrn Körting angestrebten Parteibuchbeförderung von Udo Hansen hat sich das Gericht mit sachlichen Argumenten befasst und dabei gravierende Lücken im Beurteilungswesen festgestellt, die jeder Beförderung von Herrn Hansen alleine schon unter verwaltungsrechtlichen Aspekten entgegenstehen. Dass Herr Keese nunmehr sein grundgesetzlich geschütztes Recht schon zum zweiten Mal in Anspruch genommen und gegen die beabsichtigte Ernennung des Herrn Hansen zum Polizeipräsidenten geklagt hat, zeichnet ihn nicht nur als hervorragenden Kenner rechtstaatlichen Handelns aus, sondern beweist eine enorme Geradlinigkeit und Standfestigkeit gegen dubiose Personalentscheidungen. Anders als im Artikel „Hängepartie mit Verlängerung“ dargestellt, hängt Keese nun eben nicht der Ruf des „Prozesshansels“ an. Vielmehr gebührt ihm Respekt und Anerkennung. Und keinesfalls ist Herr Keese „völlig verbrannt“, wie angeblich seine Kollegen spotten. Und schließlich ist besonders positiv zu bewerten, dass Herr Keese, im Gegensatz zum SPD-Mitglied Hansen, keiner Partei angehört und insoweit wesentlich besser in ein parteiübergreifendes Profil unserer Stadt passt.
Gerade im Rahmen seiner umfangreichen Verantwortung als höherer Polizeiführer hat Herr Keese speziell bei der Bewältigung von großen unfriedlichen Demonstrationen bewiesen, dass er mit einem hohen Maß an Fachkenntnis, ruhiger Hand und sehr besonnen schwierigste Kriminalitäts- und Gewaltlagen, wie unter anderem anlässlich mehrerer 1. Mai-Einsätze, beherrscht und keine Eskalationen aufgekommen lässt. Sein Gespür für richtige Entscheidungen, deeskalierende Einsatzführung und sein Verständnis für Minderheiten zeichnen Herrn Keese mehr als andere potenzielle Bewerber für das Amt des Polizeipräsidenten aus.
Mit Herrn Keese würde Berlin einen hervorragenden Polizeipräsidenten und absoluten Kenner der vielschichtigen Berliner Sicherheitsprobleme erhalten, die er als erfahrener, von der Pike auf gelernter Polizeiführer in allen Schattierungen kennt. Ein langatmiges „Anlernen“ von externen Bewerbern, etwa ehemaligen Staatssekretären, die möglicherweise unter parteilichen Gesichtspunkten zu verordnen sind, wäre bei Herrn Keese nicht erforderlich.
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