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Viele Kitakinder können nach Jahren noch immer kaum Deutsch.
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Mangelhafte Deutschkenntnisse: In den Kitas muss alles auf den Prüfstand

Trotz jahrelangen Kitabesuchs können über 2000 Kinder noch immer nicht richtig Deutsch sprechen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und genau deshalb muss jetzt alles auf den Prüfstand.

Ab in die Kita – um jeden Preis. So lautet die Devise, die der Senat seit Jahren ausgegeben hat. Viel lässt er sich das kosten, zumal die Eltern nicht einmal mehr Beiträge zahlen müssen. Fünf Jahre ist es her, dass der Regierende Bürgermeister mit dem Versprechen, die Elterngebühren zu streichen, in den Wahlkampf gezogen ist. Schon damals gab es viel Kritik an diesem teuren Wahlgeschenk. Schon damals hatten Kita-Fachleute, aber auch die Opposition gefordert, die Millionen lieber in die Qualitätsverbesserung zu stecken. Rot- Rot ließ sich davon nicht beirren und feierte die Errungenschaft in unzähligen Parteitagsreden und Wahlbroschüren. Und Rot-Schwarz denkt nicht daran, das Rad zurückzudrehen.

Dabei gäbe es jetzt mal wieder eine gute Gelegenheit dazu. Denn die neuesten Sprachstandsmessungen der Vorschulkinder belegen, dass man mit dieser Linie offenbar nicht weiterkommt: Trotz jahrelangen Kitabesuchs können über 2000 Kinder, die letztes Jahr getestet wurden, noch immer nicht ausreichend Deutsch. Vielleicht liegt das daran, dass die Eltern sie nicht regelmäßig hinschicken. Vielleicht liegt es daran, dass nicht alle Erzieherinnen wissen, wie Sprachförderung geht. Vielleicht fehlt es den Kindern auch einfach an Sprachvorbildern, wenn sie Kitas besuchen, in denen nur das Personal Deutsch spricht.

Wahrscheinlich ist es von allem etwas. Und deshalb muss alles auf den Prüfstand. Nicht nur die Beitragsfreiheit, nicht nur die Qualität, sondern auch die alte Idee des Bildungssenators, mit Stechuhren die Anwesenheitspflicht zu überprüfen. Wenn die Kinder schon nicht in die Kita gebracht werden, sollte der Steuerzahler auch nicht für diese Plätze aufkommen müssen.

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