Sudan: Immer brutaler
Kühe sind alles im Südsudan. Sie bedeuten Reichtum, Ansehen und das Überleben.
Kühe sind alles im Südsudan. Sie bedeuten Reichtum, Ansehen und das Überleben. Der Diebstahl von Rindern ist im Länderviereck zwischen dem Südsudan, Äthiopien, Nordkenia und Norduganda eine dauernde Quelle von Konflikten. Vor 50 Jahren wurden solche Auseinandersetzungen noch mit Stöcken und Speeren ausgetragen. Doch die vielfältigen jahrzehntelangen Bürgerkriege im Sudan und in Norduganda haben die Region mit Schnellfeuerwaffen überschwemmt. Heute wird geschossen, wenn ein Volk dem anderen das Vieh klaut, wie nun die Lou Nuer den Murle. 3000 Menschen sollen dabei getötet worden sein. Es sind vor allem Ressourcenkonflikte, die da ausgetragen werden. Es gibt in den semiariden Regionen nicht genug Wasser und Weideland. Wegen des starken Bevölkerungswachstums in der Region gibt es zudem ständig Streit zwischen Viehhirten und Bauern, deren Felder von den Rindern zertrampelt und kahl gefressen werden. Dazu kommen Effekte wie der Klimawandel, die diese Probleme noch verschärfen. Die Hirtenvölker sind zudem alle im sudanesischen Bürgerkrieg von der einen oder anderen Seite instrumentalisiert worden. Sie denken gar nicht daran, sich entwaffnen zu lassen und werden noch lange die Stabilität des jüngsten Staates der Welt bedrohen.
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