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Im Jahr 2009 wurden Berlins Lehrer von Baden-Württemberg abgeworben - inzwischen ist es umgekehrt. Es werden Lehrer für alle Schulformen und viele verschiedene Fächer gesucht.
© Mike Wolff

Kommentar zum Lehrermangel: Grundschullehrer verdienen zu wenig

2000 Lehrer wurden gebraucht - und 2000 kamen. Ein Selbstläufer war das nicht.

Und wieder hat es geklappt. Vieles deutet darauf hin, dass Berlin ohne größeren Lehrermangel in das neue Schuljahr starten kann. All jene Gewerkschaften und Christdemokraten, die seit Jahren behaupten, ohne Verbeamtung sei Berlin nicht konkurrenzfähig, hatten unrecht: Abermals konnten die Lücken gestopft werden – und zwar nicht nur mit beruflichen Quereinsteigern, sondern auch mit hervorragend qualifizierten Kräften aus Bayern und Baden-Württemberg, wo zurzeit Lehrerüberhang herrscht.

Man kann einwenden, dass es falsch ist, sich auf solche Zufälle zu verlassen. Dem lässt sich allerdings entgegnen, dass Arbeitsmärkte nie vollständig berechenbar sind, solange der Einzelne das Recht auf freie Berufswahl hat. Auch in Zeiten der Lehrerverbeamtung gab es dramatischen Lehrermangel. Dennoch muss Berlin weiterhin auf der Hut sein.

Rund 500 Euro weniger im Monat

Denn die Probleme sind noch nicht vom Tisch. Angesichts des Zuzugs muss der Senat sich darauf einstellen, dass er weiterhin viele neue Lehrer braucht. Die größten Lücken gibt es in den Grundschulen, denn deren Lehrer verdienen - bei inzwischen gleicher Ausbildungszeit - rund 500 Euro weniger im Monat als die Kollegen der Oberschulen. An der nächsten Gehaltsverhandlung kommt der Senat nicht mehr lange vorbei.

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