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Die geplante Raststätte soll an der A 10 entstehen.
© Andreas Klaer

Kommentar | Umstrittene Raststätte Havelseen: Falsche Adresse

Für einen riesigen Lkw-Parkplatz sollen Dutzende Hektar zubetoniert werden. Wenn eine neue Bundesregierung im Amt ist, dürften Projekte wie dieses auf ihre Klimaverträglichkeit überprüft werden.

Kommen viele neue Informationen an und ändert sich die Umgebung schnell, kann das zu Stress führen. So mancher zieht sich dann zurück oder versucht es mit Yoga. Andere machen stur weiter und ignorieren die störenden Neuigkeiten. Die Art, wie das Verfahren zur geplanten Raststätte Havelseen vorangetrieben wird, scheint so ein Fall zu sein. 

Da kann es jahrelange Dürren in Brandenburg geben, Flutkatastrophen im Ahrtal, Klimagipfel und ein 1,5-Grad-Ziel – aber das Brandenburger Infrastrukturministerium und die bundeseigene Autobahn GmbH wollen Dutzende Hektar zubetonieren für einen riesigen Lkw-Parkplatz, den vor Ort niemand will, während ein paar Kilometer weiter eine bestehende Raststätte abgerissen werden soll. 

Als Begründung wird dann auf eine elf Jahre alte Entscheidung verwiesen. Und das Ministerium will nicht mal darüber reden. Möglicherweise wäre das auch verschwendete Zeit und die falsche Adresse. Höchstwahrscheinlich wird es bald eine neue Spitze im Bundesverkehrsministerium geben. Bauprojekte dürften im Hinblick auf ihre Klimaverträglichkeit überprüft werden. Führen die Ampelverhandlungen im Bund zu einer Koalition, dürften ja Potsdamer:innen beteiligt sein.

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