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Tasche leer. Viele Schuldner werden sich eine schnellere Entschuldung gar nicht leisten können, weil die Tilgungsraten zu hoch sind.
© dpa

Bezirke wollen mehr Personal: Einstellen, bis es quietscht

Sparen war einmal. Berlin gibt wieder mehr aus - daran wollen alle in der Stadt teilhaben

Sparen, bis es quietscht – das war einmal in Berlin, damals, in den Nullerjahren. Neuerdings ist in Koalitions- und Senatskreisen stattdessen das Wort „Trendwende“ trendig geworden. Das Land kauft zurück, die Beamten bekommen mehr, ein „Wachstumsfonds“ für Investitionen wird gegründet, und wenn so viel ins Rollen gerät, müssen die Bezirksbürgermeister sehen, dass sie nicht unter die Räder geraten. Also fordern auch sie einen Teil des Kuchens, der mit den Zutaten steigender Einnahmen und niedriger Zinsen gebacken ist. Wird jetzt zur Abwechslung ausgegeben, bis die „Schuldenbremse“ quietscht? Die gilt ja auch für die Länder, vom Jahr 2020 an.

Bis dahin wird Berlin 200 000 Einwohner mehr haben, und auch die parken richtig oder falsch, fahren mit Fahrschein oder schwarz, beantragen Genehmigungen oder gehen gegen andere vor, melden sich selbst an oder eine Demo, zahlen Steuern oder auch keine, zeigen einander an oder werden verklagt, wollen wohnen, lernen, feiern, ausleihen, schwimmen, turnen, wählen – und das alles kostet das Land und die Bezirke aller Voraussicht nach erst einmal mehr, als es bringt. Am besten also, die Verantwortlichen entwickeln jetzt erst mal schnell einen Plan, der nicht quietscht.

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