Stefanie Salata: Die neue Chefin der Berliner Bank
Stefanie Salata folgt an der Spitze der Berliner Bank auf Frank Gilly. Salata kommt, wo Gilly hingeht: von der Deutschen Bank. Die 47-Jährige gilt als pragmatisch und unkompliziert. Für die Berliner Bank wird sie jetzt eine neue Strategie ausarbeiten müssen.
Aus Altem etwas Neues zu machen, damit kennt Stefanie Salata sich aus. In ihrer Freizeit restauriert die 47-Jährige Möbel. Für ihren neuen Job als Chefin der Berliner Bank hat sie sich dann auch das Ziel gesetzt, „Bewährtes zu bewahren und zugleich in der Hauptstadt neue Märkte und Zielgruppen zu erschließen“. Wie das Institut am Dienstag mitteilte, folgt Salata jetzt Frank Gilly als Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Berliner Bank nach. Gilly wechselt dorthin, wo Salata herkommt: zur Deutschen Bank.
Seit das größte deutsche Geldhaus die Berliner Bank 2007 übernommen hat, sind die beiden Institute eng verzahnt. Zwar präsentiert sich die Berliner Bank noch immer unter der eigenen Marke mit dem gelben Logo. Auf dem Papier ist sie aber bereits seit drei Jahren nur noch eine Niederlassung der Deutschen Bank. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass mit Salata jetzt eine Frau an die Spitze der Berliner Bank rückt, die genau weiß, wie der Mutterkonzern tickt und was er will.
Salata hat während ihrer Karriere nie für ein anderes Institut gearbeitet als für die Deutsche Bank. Bereits ihre Ausbildung machte sie bei dem Großinstitut – in Berlin. Später leitete sie in der Hauptstadt verschiedene Filialen. Zuletzt war sie bei der Deutschen Bank als Regionaldirektorin für das Geschäft in Brandenburg und Sachsen-Anhalt verantwortlich. Damit war sie eine der beiden ersten Frauen, die es geschafft haben, innerhalb des Konzerns so weit aufzusteigen.
Kollegen beschreiben Salata als pragmatisch und unkompliziert. Statt zig E-Mails hin und her zu schreiben, greife sie lieber zum Telefonhörer oder suche das persönliche Gespräch. Für den Job als neue Chefin der Berliner Bank sei sie prädestiniert, sagt einer, der sie seit Jahren kennt. Berlin sei ihre Stadt, hier sei sie geboren, hier fühle sie sich zu Hause. So beschreibt Salata selbst sich dann auch als „leidenschaftliche Berlinerin“, der „die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt besonders am Herzen liegt“.
Das steht es zumindest in einer Pressemitteilung. Denn noch macht Salata mit ihrer 13-jährigen Tochter Urlaub. Auch telefonisch könne man sie nicht erreichen, heißt es in der Pressestelle.
Möglicherweise ahnt Salata, dass der neue Job nicht einfach wird. Denn Vorgänger Gilly hat der Berliner Bank einen Umbau verordnet: Bis 2014 soll die Zahl der Filialen von 55 auf 38 sinken – und 150 der 600 Stellen in der Stadt sollen wegfallen. Carla Neuhaus