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Arbeitslose Spanier vor einem Arbeitsamt in Madrid.
© afp

Rekordzahl in Südeuropa ohne Job: Die jungen Arbeitslosen können nichts für die Krise

In Spanien und Griechenland ist jeder zweite Jugendliche arbeitslos. Die gesellschaftlichen Folgen können verheerend sein. Dabei liegen die Gründe für die Rekordarbeitslosigkeit auch in den Ländern selbst.

Dass jeder Achte in der Euro-Zone ohne Arbeit ist, ist schon erschreckend genug. Dass aber in Ländern wie Spanien und Griechenland auch noch jeder zweite junge Mensch als arbeitslos gilt, kann uns im Norden nicht kaltlassen. Denn die Jugendlichen dort können nichts dafür, dass sich Manager oder Politiker in der Vergangenheit verspekuliert haben. Die Rosskur in den südlichen Ländern mag zwar dazu führen, dass diese irgendwann einmal wirtschaftlich gestärkt dastehen. Doch bis dahin haben viel zu viele junge Leute erlebt, wie es ist, keine Arbeit zu haben. Sie können keine Berufserfahrung sammeln, ihnen fehlen die gesellschaftliche Anerkennung und ein Minimum an Sicherheit, um etwa eine Familie zu gründen. Der Makel im Lebenslauf bleibt. Dabei sind die Gründe für die hohe Jugendarbeitslosigkeit vielfältiger, als es scheint. Länder wie Spanien und Italien schützen mit ihrem Arbeitsrecht vor allem Menschen, die schon lange einen Job haben. Die logische Folge dieser Politik ist es, dass besonders junge Menschen entlassen werden, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Es ist daher zu einfach, allein das angebliche Spardiktat aus Berlin verantwortlich zu machen. Die Krise am Arbeitsmarkt hat nicht erst 2008 begonnen.

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