Terrorsponsor aus dem Nahen Osten: Die Fußball-WM in Katar boykottieren!
Die Fußball-WM 2022 soll ein Sponsor des Terrors ausrichten - das kleine Scheichtum Katar. Von dort aus werden die radikalislamische Hamas und die Islamisten des IS finanziert. Zeit, über einen Boykott des Turniers nachzudenken. Ein Kommentar.
Unvorstellbar sei eine Weltmeisterschaft unter diesen Bedingungen. Sollte die Krise weiter angeheizt werden, dürfe es kein Tabu mehr sein, dem Land die Fußball-WM zu entziehen. Die Fifa müsse das Turnier dann neu vergeben. Gut gebrüllt, das war schon lange überfällig. Doch halt: Die Forderungen richten sich gegen die WM 2018. Und die ist in Russland. Darüber mag man trefflich streiten: Ob es sein kann, dass Putins Russland die ganze Welt zum Spielen empfangen darf, wenn der russische Präsident nach dem Abschuss des malaysischen Passagierflugzeuges über der Ostukraine so wenig zur Aufklärung beiträgt, wenn Bürgerrechte eingeschränkt werden und wenn das Land einfach mal Teile eines anderen annektiert.
Doch was ist mit der WM vier Jahre später, mit der in Katar? Okay, ein bisschen Aufregung gab es dazu schon. Zum Beispiel, als darüber geschrieben wurde, dass es bei der Vergabe der WM an Russland und Katar korrupt zugegangen sein könnte. Und – zu Recht! – als die sklavenartige Behandlung der mehr als eine Million Wanderarbeiter in Katar bekannt wurde, die die Infrastruktur des Turniers aufbauen sollen. Und, ach ja, Unmut gab es auch mal wegen der hohen Temperaturen in dem Wüstenstaat. Doch wo bleibt der Aufschrei darüber, dass die Fifa die Weltmeisterschaft an ein Land gegeben hat, das nach allem, was man schon jetzt weiß, nicht nur die radikalislamische Hamas finanziert, die ihr eigenes Volk offenbar lieber tot als lebendig sieht, sondern auch die Steinzeit-Islamisten in Syrien und im Irak, die der Welt gerade das Fürchten lehren?
Der Terrorsponsor läuft mit seinen Aktivitäten unter der Wahrnehmungsschwelle
Der Aufschrei bleibt aus. Und das ist furchtbar falsch. Denn der Terrorsponsor Katar läuft mit seinen Aktivitäten unterhalb der Wahrnehmungs- und damit auch der Aufregungsschwelle. Erkenntnisse der USA und Israels verhallen ungehört. In Israel zum Beispiel ist die Ratlosigkeit groß, warum sich kaum nennenswerte Kritik regt, wenn sich katarische Investoren in europäische Spitzen-Fußballklubs einkaufen oder in deutsche Großkonzerne wie Siemens, Volkswagen und die Deutsche Bank einsteigen. Wo die Deutschen sich doch sonst mit Kritik an anderen Ländern nicht so zieren, die in ihren Augen etwas falsch machen.
Der milliardenstarke Global Player Katar ist, das haben Nahostexperten immer wieder betont, ein Land, das weltweit Salafisten und andere Extremisten finanziert, auch wenn manche Gelder „nur“ von wohlhabenden Einzelpersonen stammen sollen. Ein Land, in dem nicht nur die Hamas, sondern auch die Taliban diplomatische Vertretungen unterhalten dürfen. Ein Land, das den weltweiten Dschihad nicht nur sponsert, sondern auch beherbergt – wenn es seinen Interessen nutzt.
Und dennoch ist das reiche Katar ein äußerst beliebter Geschäftspartner, nicht zuletzt auch einer der größten Abnehmer deutscher Waffen. In den vergangenen Jahren durfte das Emirat dutzende gepanzerte Fahrzeuge und Kampfpanzer wie den Leopard aus deutschen Rüstungsschmieden kaufen. Daran gab es zwar Kritik, aber abgeblasen wurde der Deal nicht. Anders als übrigens ein Auftrag des Rüstungskonzerns Rheinmetall aus Russland für ein Gefechtsübungszentrum, den Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gerade gestoppt hat.
Bei Katar lautet das Argument: Dem kleinen Land mit seinen gerade mal 250.000 Staatsbürgern muss geholfen werden, sich notfalls gegen einen Angriff des Iran zur Wehr zu setzen. Und das Emirat könne, dank seiner exzellenten Kontakte, immer wieder eine wichtige Vermittlerrolle spielen. Letztes Beispiel dafür war offenbar die verzweifelte Suche der Israelis nach einem im Gazastreifen vermissten Soldaten, bei der Israel Katar um Hilfe gebeten haben soll. Allerdings war Hadar Godin zu diesem Zeitpunkt schon tot.
Aber reicht das zur Begründung, warum man dem Emirat so vieles durchgehen lässt? Tut es nicht. Und daher ist es Zeit für ein Umdenken. Wenn über einen Entzug der WM in Russland gestritten werden kann, dann auch über den Ausrichter Katar. Es wäre zwar nur ein Symbol. Aber ein wichtiges: Angesichts der „neuen Dimension des Schreckens“, die Außenminister Frank-Walter Steinmeier gerade von der Terrororganisation IS ausgehen sieht, sollte auch laut die Frage gestellt werden dürfen, wer die Sponsoren dieses neuen Schreckens sind. Und wie man sie davon abhalten kann, den Terror weiter zu finanzieren. Öffentlicher Druck könnte dabei helfen.