Neues Großprojekt: Der Leipziger Platz wird sich beleben
Nun wird am Leipziger Platz ein Großprojekt umgesetzt, das sich am Einkaufszentrum Alexa messen kann - ein gutes Zeichen.
Die Wunden in der Berliner Topografie vernarben allmählich, eine Topografie, die bis heute von Nazi-Terror, Horror des Krieges und deutscher Teilung gezeichnet ist. Für den Leipziger Platz 12 gilt das in besonderem Maße, weil hier eines der größten Kaufhäuser seiner Zeit stand, das später im Bombenhagel zerstört wurde; und weil die Firmengründer als „rein jüdisch“ enteignet wurden. Auch nach der Restitution der Wertheim-Erben dauerte es Jahre bis zum Spatenstich an diesem Ort, weil sich die Bauherren übernahmen und das Grundstück wieder verkaufen mussten. Sie scheiterten nicht nur am eigenen Unvermögen, sondern auch an der schwächelnden Wirtschaft Berlins, die lange Anschluss an die Dynamik anderer Metropolen suchte. Dass jetzt ein Großprojekt umgesetzt wird, das sich mit dem Einkaufszentrum „Alexa“ messen kann, ist ein gutes Zeichen. Zumal der Neubau zu mehr als zwei Dritteln bereits vermietet ist. Das wird den Leipziger Platz beleben, der bisher oft gespenstisch leer wirkt. Und vielleicht geht sogar die Rechnung des Bauherrn auf: dass Leipziger und Potsdamer Platz zu einer Einkaufsmeile zusammenwachsen – und der Puls im Herzen der Stadt wieder kräftig zu schlagen beginnt. ball