Rupert Murdoch will Time Warner kaufen: Der Alte will's noch einmal wissen
Trotz seiner 83 Jahre ist der Machtwille von Rupert Murdoch ungebremst. Jetzt will der Medienmogul das weltgrößte Medienimperium schaffen.
Zuletzt lief es nicht gut für Rupert Murdoch: Scheidung von Frau Wendi Deng, 18 Monate Haft für seinen früheren Chefredakteur Andy Coulson im britischen Abhörskandal, die Aufspaltung seines Imperiums in Filmsparte und Verlagsgeschäft. Doch nun setzt der 83-jährige Medienmogul zu einem neuen Schlag an, der seinen ungebrochenen Willen zur Macht demonstriert: Murdoch will den US-Unterhaltungskonzern Time Warner kaufen und damit das größte Medienimperium der Welt schaffen – es wäre die Krönung seiner Karriere.
80 Milliarden US-Dollar (59 Milliarden Euro) bietet Murdoch mit seinem Konzern 21st Century Fox für Time Warner, wie am Mittwoch bekannt wurde. Entstehen würde ein Mediengigant, bestehend aus Murdochs Sendergruppe Fox, dem Sender TNT, dem Bezahlsender HBO („Game of Thrones“) sowie den Hollywood-Studios 20th Century Fox und Warner Bros. Den zu Time Warner gehörenden Nachrichtensender CNN, der in Konkurrenz zu Murdochs Sender Fox News steht, würde er verkaufen.
So schnell lässt sich Murdoch nicht abwimmeln
Diese Pläne haben sich allerdings erst mal zerschlagen, Time Warner wies die Offerte zurück. So schnell wird sich Murdoch aber ganz sicher nicht abwimmeln lassen. Aufgeben ist für den Australier nie eine Option gewesen, seit er als 21-Jähriger von seinem kurz zuvor verstorbenen Vater ein paar Zeitungen übernahm und darauf peu à peu sein Imperium aufbaute.
Bei der Offerte an Time Warner geht es Murdoch jedoch nicht allein darum, ein letztes Mal in die Schlacht zu ziehen. Er will sein Medienimperium zukunftsfähig machen für die Zeit nach seinem Abgang. Mit dem Zusammenschluss der beiden Giganten will er beweisen: Auf die Größe kommt es an.
Denn die vergleichsweise jungen Tech-Firmen werden mehr und mehr zu Inhalteproduzenten – und damit zur direkten Konkurrenz für klassische TV-Anbieter wie 21st Century Fox und Time Warner. Die Streamingplattform Netflix hat mit „House of Cards“ eine der erfolgreichsten Serien der vergangenen Jahre produziert. Auch Yahoo plant angeblich, Serien auf den Markt zu bringen. Murdoch, der sein Imperium wohl einmal seinen Söhnen Lachlan und James vererben wird, will sich die Vorherrschaft am Fernsehmarkt nun durch den Zusammenschluss sichern. Zur Ruhe setzen dürfte er sich danach kaum: „Ich werde noch für eine lange Zeit hier sein“, sagte er kürzlich dem „Fortune“- Magazin. Sonja Álvarez
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