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Der verfassung zufolge darf Aung San Suu Kyi nicht Präsidentin werden, weil ihre beiden Söhne ausländische Pässe haben.
© REUTERS

Wahlen in Birma: Das Rätsel der Lady

Die politische Rolle von Aung San Suu Kyi ist unklar. Ihre Aufgabe nicht. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Ingrid Müller

Was wird das Ergebnis der Parlamentswahl für Birma bedeuten, an der sich am Sonntag offensichtlich eine überwältigende Mehrheit beteiligt hat? Egal, wie das Stimmenverhältnis ausfällt, auch damit dürfte noch nicht klar sein, wie es mit dem asiatischen Land weitergeht, das die Junta wieder in Myanmar umbenannte. Die Generäle hatten sich ein ausgeklügeltes Verfassungssystem hin zur sogenannten disziplinierten Demokratie erdacht. Sie wollten und können weiterhin bestimmen, wie viel Macht andere bekommen.

Zwar haben sie der verehrten Aung San Suu Kyi inzwischen viel Spielraum gegeben, doch die wirkliche Macht verwehren sie der 70-Jährigen: das Präsidentenamt, dessen Inhaber im Frühjahr vom Parlament bestimmt wird. Das will sie sich so nicht gefallen lassen. Alle Welt rätselt, was es mit ihrer Ankündigung auf sich hat, sie werde die Regierung führen, über dem Präsidenten stehen. Will sie qua Autorität von ihrem Haus am See aus die Macht ausüben? Wird das Militär sie gewähren lassen, wenn ihre NLD die Mehrheit holt? Jenseits aller persönlichen Ränkespiele muss das Land aber vor allem eines: Frieden unter allen 135 Ethnien schaffen, denn sonst fällt es auseinander. Egal unter welcher Führung.

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