Pfusch am BER: Das hat kriminelle Züge
Wegen massiver Statikprobleme wurde am Flughafen BER ein Baustopp verfügt. Heraus kamen die Mängel nur zufällig. Nicht auszudenken, was hätte passieren können. Ein Kommentar.
Nun also noch ein Baustopp am BER. Wieder einmal geht es um Pfusch: Da wurden im neuen Terminal, gepriesen für seine leichte, gläserne Architektur, mal eben Vier-Tonnen-Ventilatoren an die Decke gehängt – obwohl es nur für zwei Tonnen erforderliche Statiknachweise und Baugenehmigungen gab. Und das alles kommt nur zufällig heraus, weil nämlich neue Schornsteine ins Dach eingebaut werden.
Und wenn es diesen Plan nicht gegeben hätte? Nicht auszudenken, was hätte passieren können. Wer so etwas angeordnet hat, muss zur Verantwortung gezogen werden. Wo war das Management? Wo der Generalplaner, der Architekt? Haben es alle gewusst? Das hat kriminelle Züge und lässt sich nicht mehr mit dem nachvollziehbaren Willen entschuldigen, damals den angepeilten Eröffnungstermin 2012 zu halten, egal wie, mit den bekannten Folgen, vom Kabelsalat überall bis zum nicht funktionierenden Entrauchungsmonster.
Die Ventilatoren passen ja ins Bild: Bis zuletzt hatten Geschäftsführung und ein Aufsichtsrat mit zwei Regierungschefs an der Spitze versucht, die BER-Baustelle als neuen Berliner Großflughafen mit einer „Mensch-Maschine-Lösung“ zu starten, mit hunderten Studenten als Türöffner. Nicht sie selbst waren es, die den Wahnsinn stoppten – sondern ein Landrat in Lübben mit seinem Veto. Und das ist auch das Beruhigende am Baustopp jetzt: Wenigstens auf die Baubehörde in Lübben kann man sich verlassen.