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Die Telekom steht in der Kritik, weil die unbegrenzte Internet-Flatrate abgeschafft werden soll.
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Telekom will Flatrate abschaffen: Das Ende des Internets, wie wir es kennen

Für Neukunden der Telekom soll es keine Internet-Flatrate mehr geben, sondern nur noch Tarife, die nach einer bestimmten Datenmenge gedrosselt werden. Das ist nicht nur ärgerlich für den Geldbeutel, es würde auch den freien Zugang zum Netz behindern.

Die Hackervereinigung „Anonymous“ verbreitete am Dienstag eine Drohung: „Lasst eurer Empörung freien Lauf.“ Gemeint ist die Empörung gegen die Telekom. Die hat angekündigt, ihre Tarife zu ändern. Statt einer Flatrate soll es in Zukunft ein Modell geben, bei dem die Übertragungsgeschwindigkeit ab einem bestimmten Datenvolumen gedrosselt wird – es sei denn, der Kunde zahlt mehr. Das ist mehr als nur ärgerlich für den Geldbeutel. Die Änderungen sind der Anfang vom Ende des Internets, wie wir es kennen. Sie rühren an einen Grundsatz seiner Architektur, der Netzneutralität.

Das Prinzip besagt, dass Internetanbieter jedermann den gleichen Zugang zum Netz bieten und dass sie alle Datenpakete unabhängig von ihrem Inhalt durchleiten. Der Anbieter, so die Idee, darf nicht bestimmen, welche Dienste ein Nutzer abruft. Und er soll nicht wissen, was in den Paketen steckt. Wenn nun aber die Telekom wie angekündigt das Volumen kontrolliert, Partnerdienste jedoch privilegiert behandelt, muss sie auch einen Blick in die Päckchen ihrer Kunden werfen. Die Schreckensvision ist schnell an die Wand gemalt: Internetdienste, die sich aus Konkurrenzgründen gegenseitig blockieren, ein fragmentiertes Netz, in dem jeder nur abrufen kann, was seinem Anbieter weltanschaulich und wirtschaftlich genehm ist. Und – wenn die Technik erst einmal verfügbar ist – werden nicht auch Sicherheitsbehörden die Schnittstellen nutzen wollen?

Hinter dem Vorhaben der Telekom steht ein berechtigtes wirtschaftliches Interesse. Sie unterhält Netze, die mit dem stetig anschwellenden Datenverkehr immer besser werden müssen. Die Verursacher des Massenverkehrs hingegen – vor allem Musik- und Videodienste – zahlen dafür nichts. Schon länger versuchen die Lobbyverbände der Betreiber, das über die Politik zu ändern. Bislang ohne Erfolg. Also ist jetzt der Kunde dran.

Aus diesem Kräftezerren hat sich die Bundesregierung bislang fein herausgehalten, obwohl Aktivisten und zuletzt auch die Enquetekommission Internet des Bundestages eine Festschreibung der Neutralität fordern. Union und FDP aber stehen auf dem Standpunkt, der Markt werde es schon regeln. Der Markt wird es auch regeln. Zum Nachteil der Bürger – und der Freiheit.

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