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Viel zu tun. Ambulante Dienste helfen beim Waschen, Essen, Spazieren.
© dpa

Krankenkasse vs. Wohlfahrtsverbände: Besser, auf das Wesentliche konzentrieren

Streit um Millionen sind im Gesundheitswesen üblich - doch wer sich da alles mit wem streitet, sollte Anlass zur Kritik sein. Ein Kommentar.

Die großen Wohlfahrtsverbände – Diakonie, Rotes Kreuz & Co. – wollen von der AOK in Berlin mehr Geld für ihre Pfleger. Die werden traditionell schlecht bezahlt, für diesen harten Job wären noch viel höhere Löhne angemessen. Die größte Krankenkasse der Region wiederum hat Zweifel, dass das Geld tatsächlich bei den Schwestern und Pflegern ankommt. Angesichts der zahlreichen Hierarchien in der Branche ist das keine unangemessene Befürchtung, schließlich wollen viele mitverdienen. Bei jedem Streit um die Verteilung der Milliarden im Gesundheitswesen gerät aus dem Blick: Allein in Berlin sind fast 600 Pflegedienste tätig, exklusive zahlreicher Heim- und Klinikbetreiber. Dazu konkurrieren 100 gesetzliche Kassen um Mitglieder. In Dutzenden Funktionärsgremien beschäftigen sich Tausende mit der Verwaltung – nicht mit der Pflege! – von Patienten. Stellvertretend sei ein Oberarzt zitiert, der sogar von sich behauptet, FDP gewählt zu haben: „Am besten alles verstaatlichen!“ Ein Gesundheitswesen aus einem Guss könnte sich auf das Wesentliche konzentrieren.

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