zum Hauptinhalt
Überdurchschnittliche Leistungen: Bundestagsabgeordnete bei der Arbeit.
© dpa

Abgeordnetendiäten: Besser als der Durchschnitt

Das durchschnittliche Bruttoeinkommen im Produktions- und Dienstleistungsbereich lag Ende 2013 bei rund 3500 Euro. Abgeordnete des Bundestags sollen bald 9082 Euro pro Monat verdienen. Zu viel?

Von Lutz Haverkamp

Für den statistischen Durchschnittsbürger wäre das Salär ein andauernder warmer Regen. Aber der Durchschnittsbürger ist weder Bundestagsabgeordneter noch Bundesrichter, an denen sich die zukünftige Bezahlung der Politiker orientieren soll. Im Normalfall arbeitet der Bundestagsabgeordnete mehr als der Durchschnitt, er trägt mehr Verantwortung und trifft die wichtigeren Entscheidungen. Im Idealfall ist er besser ausgebildet, intelligenter, fleißiger.

Ausnahmen bestätigen die Regel, bleiben aber Ausnahmen.

Es gibt Politiker, die bekommen mit ihrem Einzug in den Bundestag eine satte "Gehaltserhöhung" im Vergleich zu ihrem Berufsleben davor. Es gibt auch welche, die als Unternehmer oder Rechtsanwalt vor ihrem Abgeordnetendasein mehr verdient haben. Oder die beides haben: Diäten und Verdienste aus gleichzeitiger Tätigkeit außerhalb des Politikbetriebs.

Die Bundesbürger müssen sich um die finanzielle Ausstattung ihrer Politiker nicht wirklich sorgen. Insbesondere dann nicht, wenn sie aus dem Berufsleben ausscheiden. Die Altersversorgung ist und bleibt auch mit der Reform überdimensioniert. Aber: Die Sorge der Wählerinnen und Wähler sollte schon sein, dass die - im wahrsten Sinne des Wortes - Besten das Volk im Bundestag vertreten.

Das funktioniert am Ende nur, wenn auch das Geld stimmt. In der freien Wirtschaft werden weitaus höhere Gehälter fürs Spitzenpersonal gezahlt. Auch Politik kann ohne Spitzenpersonal nicht auskommen.

Und wer sein Geld dann doch nicht wert sein sollte, den bestraft die Demokratie - mit Abwahl.

Zur Startseite