German Comic Con Berlin: Wo Pamela Anderson auf Donald Duck trifft
Am Wochenende findet zum zweiten Mal in den Messehallen unterm Funkturm die Comic Con Berlin statt. Ein Ausblick aufs Programm
Ein Selfie mit einem wahrhaftigen Baywatch-Star gibt’s nicht alle Tage. Allerdings hat es seinen Preis: 50 Euro kostet es, wenn man sich an diesem Wochenende zusammen mit Pamela Anderson fotografieren lassen möchte. Und nochmal 45 Euro, wenn die Schauspielerin das Foto danach noch signieren soll. Dazu noch der Eintrittspreis, der je nach Kategorie für ein Tagesticket zwischen 22 und 38,50 Euro liegt. Im Höchstfall kostet einen das Autogrammfoto also 133,50 Euro - es sei denn man hat sich gleich für 300 Euro ein VIP-Platinum-Ticket gekauft, in dem neben Foto und Autogramm noch ein paar andere Extras enthalten sind.
Von „Ein Colt für alle Fälle“ bis „Game-of-Thrones“
Das ist ein Teil des Geschäftsmodells der Comic Cons - und es ist nebenbei auch ein Weg, manchem nicht mehr ganz taufrischen oder weniger prominenten Schauspieler ein Zubrot zu sichern. Inzwischen ist der Popkultur-Wanderzirkus, den es in Nordamerika in zahlreichen Varianten gibt, auch hierzulande angekommen: Am 30.9. und 1.10. findet die zweite Comic Con in Berlin statt.
Beim ersten Mal vor einem Jahr wollten Zehntausende Fans, die teilweise weit nach Berlin angereist waren, ihre Fernseh- und Kino-Idole sehen, neue und teilweise exklusive Arbeiten von Comiczeichnern erstehen und Souvenirs zu Serien wie „The Walking Dead“ kaufen.
Diesmal gibt es neben Showbiz-Veteranen wie Pamela Anderson und Lee Majors („Ein Colt für alle Fälle“, Foto und Autogramm je 60 Euro) unter anderem die „Game-of-Thrones“-Schauspieler Carice van Houten, Alfie Allen und Jack Gleeson (je 35 Euro) zu sehen. Diese werden nicht nur Autogramme geben und sich fotografieren lassen, sondern bei moderierten Gesprächen auch von aktuellen Projekten erzählen und Fanfragen beantworten.
Zwei Donald-Duck-Zeichner sind auch dabei.
Dazu gibt es wieder diverse professionelle Cosplayer, die in die Kostüme von Anime-Figuren, Superhelden oder anderen Fantasiegestalten schlüpfen. Und viele Besucher dürften ebenfalls wieder in aufwändigen Verkleidungen erscheinen, auch weil am Samstag eine Vorauswahl für das in diesem Jahr neu eingeführte Comic Con Europe Cosplay Championship stattfindet, dessen Finale im Dezember auf der Comic Con Dortmund geplant ist.
Comics gehören ebenfalls zum Programm, auch wenn diese Kunstform trotz des Titels hier angesichts der großen Anziehungskraft von Kino- und TV-Stoffen eher eine Nebenrolle spielt. So bringt der Egmont-Ehapa-Verlag, der in Deutschland für die Disney-Veröffentlichungen zuständig ist, die Donald-Duck-Zeichner Flemming Andersen und Ulrich Schröder nach Berlin.
Captain Berlin hat ein Heimspiel
Ebenfalls vor Ort ist der von Comiczeichner Chris Kloiber gegründete Verlag PlemPlem Productions, der mit der Anthologie „Whoa! Comics“ und zuletzt dem bayerischen Superhelden „Tracht Man“ sowie dem Mutanten-Kracher „Shark Farmer“ dem deutschen Genre-Comic frische Impulse gegeben hat.
Apropos Genre: „Captain Berlin“-Zeichner Rainer F. Engel ist ebenfalls wieder dabei und dürfte manchen Fan mit einer Originalzeichnung des Helden von der Spree beglücken, außerdem wird er den soeben erschienenen siebten Band der von Jörg Buttgereit initiierten Reihe und den neuen Sammelband mit den ersten vier, teils vergriffenen Heften dabei haben.
Aus der lokalen Comicszene ist zudem unter anderem Thilo Krapp vertreten, der kürzlich H. G. Wells‘ „Der Krieg der Welten“ als Graphic Novel adaptiert hat. Für die Comic Con hat er aus diesem Science-Fiction-Klassiker eine Szene ins kaiserzeitliche Berlin verlegt, die es unter anderem als Plakat zu sehen geben soll: Da werden das Wertheim-Kaufhaus und andere prominente Bauten am Leipziger Platz von Aliens attackiert.
German Comic Con Berlin: 30.9.-1.10, Messe Berlin, mehr unter germancomiccon.com
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