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Ehapa-Chef Peter Höpfner begeistert sich für Donald Duck, Kinderreporterin Hannah Klemm,13, freut sich.
© Thilo Rückeis

Wie tickt Donald Duck?: "Wenn Donald 80 ist, wie alt ist dann Dagobert?"

Für unsere Kinderseite fragten Hannah Klemm, 13, und Lars von Törne den deutschen Micky-Maus-Chef, Peter Höpfner, wie Donald Duck tickt.

War Donald Duck auch mal ein Kind?
Ja, war er. Es gab auch Geschichten, in denen er als Donnie Duck zur Schule geht. Aber berühmt geworden ist er als erwachsener Donald.

Hat sich Donald in den 80 Jahren verändert?
In seinem ersten Film – da hatte er eine Nebenrolle – sah er noch anders aus, schlaksig mit einem ganz langen Hals. Charakterlich hat er sich wenig verändert, er war damals schon ziemlich wild und tollpatschig.

Wieso sieht man ihm sein Alter nicht an?
Das ist eine gute Frage. Weil er eine Comicfigur ist. Wir könnten gar nicht so viele schöne Geschichten erzählen, wenn er älter werden würde.

Wieso ist Donald in so langer Zeit unverändert beliebt geblieben?
Weil Donald einfach Donald ist. Jeder kann sich in so viele Situationen hineinversetzen, in sein Pech, in sein Glück - und vor allem, wenn er mal schlauer ist als Gustav.

Wenn Donald 80 ist, wie alt ist dann Dagobert?
Donald als Figur ist älter, er ist vor kurzem offiziell 65 Jahre alt geworden. Aber weil Dagobert ja Donalds Onkel ist, ist er im Entenhausenalter älter.

Welche anderen Charaktere haben sich über die Jahre besonders verändert?
Dagobert hat sich schon verändert. In den ersten Geschichten hat er von Donald überhaupt nichts gehalten. Die wesentlichen Charaktereigenschaften der Entenhausener sind aber gleich geblieben. Äußerlich haben sie sich natürlich angepasst wie Daisy, die früher nur die hübsche Dame an Donalds Seite war. Heute hat sie eigene Geschichten, wo sie zum Beispiel als Reporterin auftritt.

Wann kamen Tick, Trick und Track dazu?
Am Anfang war Donald ganz alleine. Dann hat seine Schwester Della ihm die Söhne geschickt, weil die drei ihr immer so viele Streiche gespielt haben. Donald hat sie angenommen, und sie haben ihm dann gleich einen Knallfrosch unter das Sofa gelegt. Seitdem sind sie ein Herz und eine Seele. Der Vater der drei ist unbekannt. In Entenhausen gibt es Eltern eigentlich sowieso nicht, wir haben da Tanten, Onkels, Nichten und Neffen.

Ist Pechvogel Donald auch mal erfolgreich?
Ja, es wäre doch langweilig, wenn er immer nur verlieren würde. Er hat in vielen Sachen ja auch eine gewisse Begabung, wie zum Beispiel in den Geschichten als Frisör für Mensch und Tier oder als Baumeister. Oder wenn er einen Wettstreit gegen Gustav gewinnt, da freut er sich und ich mich natürlich auch.

Wie kommt man auf die Geschichten, die Donald erlebt?
Wir geben immer die Ideen vor, die dann von den Zeichnern und Autoren vervollständigt werden. Die Entwürfe werden geprüft und es wird geguckt, ob wir so etwas schon mal hatten und ob es überhaupt zum Thema passt.

Wer schreibt sie?
Es gibt ganz viele Autoren. In Kopenhagen haben wir eine Zentralredaktion und Autoren in der ganzen Welt. In Italien und Spanien sitzen die meisten Zeichner, aber wir haben auch welche in Norwegen und in Deutschland.

Schreiben die Autoren Sachen, die ihnen selbst passiert sind?
Das kommt vor. Wenn man Geschichten in Entenhausen spielen lässt, kann man als Autor auch seine Alltagssorgen einbringen. Eine persönliche Niederlage kann man Donald super auf den Leib schreiben.

Wie ist die Arbeitsteilung zwischen Autoren und Zeichnern?
Wenn ich mit einem Zeichner zusammenarbeite, habe ich am Anfang meistens eine grobe Idee für eine Geschichte. Die wird mit einem Redakteur verfeinert, dann zeichne ich auf einer Seite grob vor, wie die Handlung aufgeteilt wird und was in den einzelnen Bildern passiert. Dann fängt der Zeichner mit seiner Arbeit an, die meistens viel länger dauert als das Schreiben.

Welche Donald-Geschichten sind die besten?
An Carl Barks kommt man nicht vorbei, der hat Entenhausen erfunden und großartige Geschichten erzählt. Zu meinen Favoriten gehören „Der goldene Helm“, „Das Münstermännchen“ und „Die Bombastium-Expedition“. Darin geht es um ein geheimnisvolles Element, das als unermesslich wertvoll gilt, obwohl man gar nicht genau weiß, wofür es gut ist.

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