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Angeklagt wegen mehrfacher Vergewaltigung. Harvey Weinstein.
© Yana Paskova/dpa
Update

Prozess in New York wieder verschoben: Weitere Anklagepunkte gegen Harvey Weinstein erhoben

Auch die "Sopranos"-Darstellerin Annabella Sciorra wird gegen den Hollywoodmogul aussagen. Der Prozess wurde wieder verschoben.

Der Beginn des Prozesses gegen den früheren Hollywoodmogul Harvey Weinstein wegen mutmaßlicher sexueller Gewalttaten ist auf den 6. Januar verschoben worden. Grund für die am Montag von einem New Yorker Richter verfügte viermonatige Verschiebung sind neue Anklagepunkte gegen den ehemaligen Filmproduzenten. Seinem Verteidigerteam soll deshalb mehr Zeit gegeben werden, sich auf den Prozess vorzubereiten.

Weinstein plädierte am Montag vor Gericht auch zu den neuen Anklagepunkten auf nicht schuldig - so wie er dies schon bei den bisherigen Anklagepunkten getan hatte. Sein Prozess hätte am 9. September beginnen sollen.

Gründe der viermonatigen Verschiebung sind eine neue Anklageschrift gegen den 67-Jährigen und die Bereitschaft der Schauspielerin Annabella Sciorra, vor Gericht gegen den einst mächtigen Filmproduzenten auszusagen. Auch Sciorra - die vor allem aus der Fernsehserie "The Sopranos" bekannt ist - wirft Weinstein vor, sie vergewaltigt zu haben. Die von ihr geschilderten Vorgänge datieren jedoch in den Winter 1993/94 zurück und sind damit verjährt. Dennoch darf die Staatsanwaltschaft ihre Schilderungen in den Prozess einfließen lassen.

In der ersten Anklageschrift waren Sciorras Schilderungen aber noch nicht berücksichtigt, weshalb ihre Aussage im Prozess aufgrund dieser Anklage nicht möglich gewesen wäre. Die Staatsanwaltschaft erwirkte deshalb von einem Geschworenengremium eine neue Anklageerhebung, um der 59-Jährigen die Zeugenaussage zu ermöglichen. Weinstein plädierte bei dem Gerichtstermin am Montag erneut auf nicht schuldig, wie er dies schon bei der ersten Anklageschrift getan hatte. Auf die Frage von Richter James Burke, ob er sich den Prozess wünsche, antwortete der frühere Filmproduzent mit einem Lachen: "Nicht wirklich". Weinstein führt ins Feld, dass seine sexuellen Beziehungen immer einvernehmlich gewesen seien.

Sciorra beschuldigte Weinstein bereits in einem Interview

Der Name Sciorras wird in der neuen Anklageschrift nicht genannt. Die Anwältin Gloria Allred teilte jedoch mit, dass es ihre Mandantin Sciorra ist, wegen derer geplanter Aussage der Prozess verschoben wurde: "Ich zolle Annabella meine Anerkennung für ihre Bereitschaft, in den Zeugenstand zu treten und Fragen unter Eid zu beantworten".

Insgesamt werfen zwar mehr als 80 Frauen dem 67-Jährigen sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung vor, darunter berühmte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Ashley Judd oder Salma Hayek. Doch sind viele dieser Fälle bereits verjährt.

Der Fall Weinstein hatte eine weltweite Kampagne gegen sexuelle Belästigung und Gewalt ausgelöst. Unter dem Hashtag #MeToo machten zahlreiche Missbrauchsopfer ihre Erfahrungen öffentlich. Sciorra trug durch ein Interview mit dem Magazin "New Yorker" im Oktober 2017 dazu bei, die #MeToo-Bewegung in Gang zu setzen. Darin berichtete sie, dass Weinstein sie 1993 in ihrer New Yorker Wohnung vergewaltigt habe. (dpa)

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