Graphic Novelist: Vorsicht bissig
Kürzlich erschien der neue Roman der Bestseller-Autorin Margaret Atwood auf Deutsch. Was kaum einer ihrer auch in Deutschland zahlreichen Leser weiß: Sie ist eine talentierte Comiczeichnerin
Manche Journalisten machen es den großen Schriftstellern dieser Welt nicht leicht. Sie stellen alberne Fragen, haben vor Interviews oft nicht mal das Buch des Autors gelesen, den sie mit forschen Fragen traktieren - und oft genug interessieren sie sich nur am Rande für das Werk ihres Gesprächspartners, dessen Titel sie dann auch noch falsch zitieren.
So hat es zumindest Margaret Atwood (69) viele Male erlebt. Anders als manche ihrer Kollegen schluckt die in Toronto lebende Autorin den Ärger über die teils ignorante Medienöffentlichkeit aber nicht herunter. Sondern sie spottet über diese Erlebnisse – in Form kleiner Comicstrips, von denen einige auf ihrer Website zu finden sind (der direkte Link befindet sich hier).
Vor kurzem erschien Atwoods aktuelles Buch auf Deutsch, der apokalyptische Science-Fiction-Roman „Das Jahr der Flut“.
Sie wurde auf der Frankfurter Buchmesse gefeiert und gab Lesungen in Berlin, Hamburg, München und Zürich.
Ein guter Anlass, unseren Lesern die weniger bekannte Seite der Star-Schriftstellerin vorzustellen: Bei den auf dieser Seite gezeigten Beispielen handelt sich um Strips, in denen Atwood besonders nervige Begegnungen mit Journalisten satirisch aufspießt. Mehr gibt es hier.
Im Tagesspiegel-Gespräch erzählte Atwood vor einiger Zeit, dass sie noch wesentlich mehr Strips in ihren Skizzenbüchern hat. Ob und wann die veröffentlicht werden, ist noch offen.
Das die Literatin nicht nur Comics sondern auch die illustrative Kunst beherrscht, zeigt sie übrigens hin und wieder mit ihren Romanen, Sammlungen von Kurzgeschichten und Essaybänden: Deren Titelbilder stammen gelegentlich auch aus der Feder der Autorin, manchmal auch die Illustrationen im Innenteil, wie in der Kurzgeschichtensammlung "Das Zelt".