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Gabriele Münter
© dpa

Horváth-Porträt: Verschollenes Münter-Gemälde gefunden

Ein seit mehr als 70 Jahren verschollenes Gemälde der Künstlerin Gabriele Münter ist in Murnau präsentiert worden. Das Porträt des Dramatikers Ödon von Horváth befindet sich auf dem selben Bild.

Auf der Rückseite des Münter-Bildes "Bäume am Hagenweg", berichtete die neu gegründete Privatstiftung Schlossmuseum Murnau, befinde sich ein Porträt des Dramatikers Ödon von Horváth. Die Stiftung hatte das Gemälde kürzlich zusammen mit der Ernst von Siemens Kulturstiftung in München für rund 170.000 Euro ersteigert. Im Katalog war es als "Bildnis eines Mannes" beschrieben worden. Museumsleiterin Brigitte Salmen habe darin aber das seit den 1930er Jahren verschwundene Gemälde "Horváth in roter Jacke" erkannt. Von März an soll die Dauerleihgabe der Stiftung im Schlossmuseum zu sehen sein.

Münter hatte sich 1908 mit ihrem damaligen Lebenspartner Wassily Kandinsky in Murnau am Staffelsee angesiedelt. Der ungarisch-österreichische Schriftsteller Ödön von Horváth kam 1923 mit seinen Eltern in die Gemeinde, in der sich seine Eltern ein Landhaus gekauft hatten. In der "erholsamen Stille", wie er Murnau einmal nannte, verfasste er eine Reihe seiner berühmten Volksstücke wie "Zur schönen Aussicht" und "Eine italienische Nacht". 1931 wurde Münter auf ihren Nachbarn aufmerksam und fertigte bald einige Skizzen von ihm an. Aus diesen Studien heraus entstanden zwei Ölporträts. Während das eine nun aufgetaucht ist, gilt das zweites Bildnis des Dramatikers immer noch als verschollen. (dm/dpa)

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