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Die türkische Striftstellerin Asli Erdogan.
© Imago

Meinungsfreiheit in der Türkei: Türkische Schriftstellerin Asli Erdogan bleibt in Haft

Vergebliche Hoffnung: Seit drei Monaten sitzt Asli Erdogan hinter Gittern. Aber obwohl ihre Freilassung angeordnet wurde, bleibt sie in Haft.

Kurzer Hoffnungsschimmer: Ein Gericht in Istanbul hatte am Mittwoch die Freilassung der seit drei Monaten inhaftierten türkischen Schriftstellerin Asli Erdogan aus der Untersuchungshaft angeordnet. Die Autorin war bei einer Razzia gegen Unterstützer der inzwischen geschlossenen pro-kurdischen Zeitung „Özgür Gündem“ im August festgenommen worden, weil sie unter anderem Kolumnen für „Özgür Gündem“ geschrieben hat.

Nach Angaben ihres Rechtsanwalts Erdal Dogan sei zwar die Anklage wegen mutmaßlicher Störung der staatlichen Einheit fallengelassen worden, Erdogan müsse jedoch wegen eines anderen Anklagepunktes – mutmaßliche Mitgliedschaft in einer verbotenen Terrororganisation – in Haft bleiben. Vorgeworfen wird ihr konkret Mitgliedschaft in der und Propaganda für die kurdische Arbeiterpartei PKK. Die 1967 geborene Autorin ist international bekannt. Ihre Bücher wurden unter anderem im Züricher Unionsverlag publiziert. Erdogan hat von 1991 bis 1993 als Physikerin am europäischen Kernforschungszentrum gearbeitet. Erst Mitte November hatten viele Kollegen und Literaturfreunde für ihre Freilassung auf der Buchmesse in Istanbul demonstriert.

Die 49-jährige Autorin Erdogan hat keine verwandtschaftlichen Verbindungen zu Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Sie gehört zu den bekanntesten türkischen Autorinnen. Zu ihren Romanen zählt "Die Stadt mit der roten Pelerine". Die Autorin leidet an Asthma und Diabetes. dpa/AFP/Tsp

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