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In "Girl Asleep" passieren auf der Geburtstagsfeier von Greta seltsame Dinge.
© Berlinale

Berlinale - Generation KPlus und 14Plus: Träumerinnen und andere Grenzgänger

Ausgezeichnete Produktionen laufen in diesem Jahr in der Berlinale-Nebenreihe Generation. Ob sie für Kinder und Jugendliche geeignet sind, lässt sich wieder diskutieren.

Schweden eröffnet die Reihe KPlus, mit Mia schläft woanders (ab 7). Zwei Animationsfilme für die Jüngsten stehen auf dem Programm, für die Acht- bis Elfjährigen gibt’s schwerere Kost. Ab 9 empfohlen sind vier Filme, darunter die leise türkisch-deutsche Geschichte Das blaue Fahrrad, in der eine Halbwaise aus ärmsten Verhältnissen gegen den Schuldirektor kämpft. In Rauf muss ein Junge erleben, wie seine erste Liebe zu den kurdischen Guerillas in die Berge geht. Noch untröstlicher endet Die Falle aus Indien: Ein Großvater verkauft in der Not seinen Enkel als Kinderarbeiter. Am Ende schreibt der Junge einen Brief, der nie ankommt: wie er halb verhungert, geprügelt, ausgebeutet wird. In unserer Welt aus Korea beobachtet Mobbing unter Mädchen. Lauter ausgezeichnete Produktionen, aber für Kinder geeignet? Die Debatte ist wieder eröffnet, auch über Life on the Border (ab 12). 13- und 14-Jährige aus den Lagern von Kobane und Shingal erzählen ihr Leben, es ist der blanke Horror. Man kann argumentieren, dass es zum Anschauen für Kids zumutbar ist, wenn andere Kids es erleben müssen. Der Film läuft auf Kurdisch mit englischen Untertiteln (ohne die bei Kplus übliche Einsprache). Das dürfte den Kreis der Zwölfjährigen, die den Film sehen wollen, um einiges einschränken.

GENERATION 14PLUS

Erwachsenwerden ist nichts für schwache Nerven. Auf der Suche nach der eigenen Identität gerät so mancher Teenager an seine Grenzen. Die Protagonisten in den Filmen der Generation 14Plus erleben keineswegs Alltägliches. Hier geht es um Gewalt, Sex, Alpträume. Da ist der junge Indianer Shawnouk, der in Before the Streets versehentlich einen Mord begeht und sich in die Wälder Kanadas zurückzieht. Dort versucht er bei den Ritualen seiner Ahnen, zu sich selbst zu finden. Es gibt die Parcours-Läuferin Laura in In Your Dreams!, die um Anerkennung seitens der Jungen in ihrem Viertel kämpft und immer wieder von Halluzinationen heimgesucht wird. Florencia, die in Las Plantas ihren im Koma liegenden Bruder betreut und mit Männern aus dem Internet ihre Sexualität erforscht.

Und die vielen jungen Frauen in Starless Dreams, einem Dokumentarfilm, der den Alltag in einer iranischen Besserungsanstalt zeigt. Dort begegnet Regisseur Mehrdad Oskouei Mädchen, die wegen Mordes belangt wurden, die Drogen verkauften oder Diebstähle begingen. Dabei fördert er die verstörenden Geschichten hinter den Tatbeständen zutage. Die Filme halten viel Unerwartetes für den Zuschauer bereit, verlangen ihm aber auch einiges ab.

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