Neuer Direktor: Thomas Köhler gibt für die Berlinische Galerie alles
„Sie haben jetzt Ihre Seele dem Land Berlin verpfändet“, scherzte Staatssekretär André Schmitz, nachdem Thomas Köhler gestern seinen Vertrag als neuer Direktor der Berlinischen Galerie für die nächsten vier Jahre unterschrieben hatte.
Zuvor hatte der 44-jährige Nachfolger von Jörn Merkert seine Pläne vorgestellt: mehr Zeitgenössisches, mehr Internationalität und mehr Vermittlung, außerdem eine Dynamisierung der eigenen Sammlungsbestände. Auf seinen Vorstoß, die von Klaus Wowereit initiierte Kunsthalle an seinem Haus unterzubringen, reagierte Schmitz jedoch reserviert. Als Museum sei die Berlinische Galerie als Kunsthalle ungeeignet. Ohnehin fehle es gegenwärtig an Geld; zunächst müssten die Mittel im Doppelhaushalt 2012/13 festgeschrieben werden. Zur Überbrückung und als Testphase ist eine mobile Kunsthalle geplant, deren Konzept Ende April vorstellt werden soll. Zu den wichtigsten Aufgaben von Thomas Köhler wird die Einwerbung von Drittmitteln gehören, da die Galerie zwar 4,1 Millionen Euro vom Land für die laufenden Kosten erhält, aber keinen eigenen Ausstellungs- und Ankaufsetat besitzt. Der Neue, der dem Haus seit 2008 als stellvertretender Direktor angehört, gab sich kämpferisch. NK