Deutscher Filmpreis: Sechs Lolas für "Alles auf Zucker"
Der Film "Alles auf Zucker" von Dani Levy ist der große Gewinner beim 55. Deutschen Filmpreis 2005. Die Komödie um eine jüdische Familie in Berlin gewann den Filmpreis in Gold. Außerdem erhielt er die goldene Lola für die beste Regie und in vier weiteren Kategorien.
Berlin (08.07.2005, 21:34 Uhr) - Dani Levys Augen funkelten immer fröhlicher, als am Freitagabend in Berlin eine Lola nach der anderen an seine deutsch- jüdische Familienkomödie «Alles auf Zucker!» vergeben wurde. In insgesamt sechs Kategorien holten sich der aus der Schweiz stammende Regisseur und sein Team den Deutschen Filmpreis - einschließlich der Auszeichnung für den besten Spielfilm und die beste Regie. «Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie es in mir aussieht», meinte Levy schon beim ersten Preis. Als dann später vor 2200 Gästen in der Philharmonie der Hauptpreis an seinen Film ging, machte der Regisseur vor Begeisterung Luftsprünge.
«Es war die ehrliche Freude über den Film und der Erfolg, der uns entgegen gestrahlt hat. Das hat mich sehr berührt und ermutigt», sagte Levy über den Run der Kinozuschauer auf seinen Film über zwei ungleiche Brüder. «Ich möchte Mami und Papi danken und dem lieben Gott.» Der Schauspieler Henry Hübchen wurde für seine Rolle des liebenswerten Zockers in «Alles auf Zucker!» als bester Hauptdarsteller geehrt. «Ich habe Hitler geschlagen, es ist toll!», meinte Hübchen unter Anspielung auf den ebenfalls nominierten Hitler- Film «Der Untergang», der leer ausging.
Mit zittriger Stimme nahm Julia Jentsch ihren Preis als beste Hauptsdarstellerin für ihre Rolle in «Sophie Scholl - Die letzten Tage» entgegen. Über das ganze Gesicht strahlte Katja Riemann, die für ihre Rolle in Oskar Roehlers Tragikomödie «Agnes und seine Brüder» als beste Nebendarstellerin geehrt wurde. Für seine Rolle eines zunächst skrupellosen Unternehmers in «Die fetten Jahre sind vorbei» erhielt der Schauspieler Burghart Klaußner die goldene Lola für die beste männliche Nebenrolle.
Bei der 55. Verleihung des Deutschen Filmpreises kürten erstmals die 650 Mitglieder der neu gegründeten Deutschen Filmakademie die Sieger. «Es ist das 55. Mal und doch das 1. Mal, ein Neuanfang», betonte Akademie-Präsidentin Senta Berger. Langen Applaus gab es von den Filmschaffenden für Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) dafür, dass sie die Verantwortung für den Filmpreis in die Hände der Akademie gelegt hat. (Von Elke Vogel, dpa)
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