Nachfolge von Nacho Duato: Sasha Waltz wird Ko-Intendantin des Berliner Staatsballetts
Die Berliner Choreographin Sasha Waltz übernimmt gemeinsam mit dem Schweden Johannes Öhman die Intendanz des Staatsballetts Berlin - als Nachfolgerin von Nacho Duato.
Die Choreographin Sasha Waltz und der Direktor des Royal Swedish Ballet, Johannes Öhman, werden Ko-Intendanten des Staatsballetts Berlin. Sie folgen dem Spanier Nacho Duato, dessen Vertrag im Juli 2019 ausläuft. Das teilte Berlins Regierender Bürgermeister und Kultursenator Michael Müller (SPD) am Mittwoch mit. Waltz feiert mit ihrer eigenen Compagnie „Sasha Waltz & Guests“ internationale Erfolge.
„Das Staatsballett Berlin ist derzeit die größte Ballettcompagnie Deutschlands und Berlins einziges klassisch geschultes Ensemble“, erklärte Müller in einer Mitteilung. Mit Waltz und Öhman bekomme Berlin zwei international renommierte Persönlichkeiten des internationalen Tanzes. Sie sollen die ganze Spannbreite des Balletts entwickeln - von Klassik bis zum zeitgenössischen Tanz, erklärte Müller weiter.
Duato hatte 2014 das Staatsballett als Nachfolger von Vladimir Malakhov übernommen. Kritiker hatten ihm Desinteresse an Berlin vorgeworfen. Der Choreograph versucht zur Zeit, ein eigenes Repertoire aufzubauen. In der vergangenen Spielzeit erreichte das Staatsballett eine Auslastung von 77 Prozent. Bei mehreren Streiks der Tänzer für einen Tarifvertrag hatte sich Duato hinter das Ensemble gestellt.
Nacho Duato, der sein Amt im August 2014 antrat, erntete zuletzt viel Kritik. Er setze zu oft alte eigene Choreografien aufs Programm, hieß es. In der Umfrage des Fachmagazins „Tanz“ wurde er wiederholt in der Rubrik „Ärgernis des Jahres“ genannt. (dpa)