Architektur: Richard Rogers erhält Pritzker-Preis
Richard Rogers, der unter anderem am Potsdamer Platz drei Blocks für Daimler Chrysler errichtet hat, ist diesjähriger Preisträger des Pritzker-Preises für Baukunst.
New York - Der britische Architekt Richard Rogers, der schon vor drei Jahrzehnten mit dem Entwurf für das Centre Pompidou in Paris zu Weltruhm gelangte, erhält den Pritzker-Preis für Baukunst 2007. Die Jury würdigte den 73-Jährigen als "Champion des urbanen Lebens". Für Rogers seien Städte "Katalysatoren für soziale Veränderungen". Der Pritzker-Preis ist die weltweit höchste Auszeichnung für Architekten. Der US-Preis ist mit 100.000 Dollar (75.000 Euro) dotiert und wird von der Hyatt-Stiftung seit 1979 verliehen. Der Preis wird am 4. Juni in London überreicht.
Die Jury führte weiter aus, dass Rogers mit dem Centre Pompidou "Museen revolutionierte". Er habe "das, was einst Elite-Monumente waren, in populäre Stätten für gesellschaftlichen und kulturellen Austausch mitten im Herz der Stadt verwandelt". Viel Anerkennung erntete Rogers auch 1986 mit dem Bau der Zentrale von Lloyd's in London, die externe Fahrstühle und Rolltreppen aufweist. Von ihm stammen ebenso der Europäische Gerichtshof in Straßburg und drei Blocks für Daimler Chrysler am Potsdamer Platz in Berlin.
Täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit
Zuletzt sorgte Rogers mit dem neuen Madrider Flughafen Barajas für Aufsehen - ein 1,7-Milliarden-Euro-Projekt. In New York gewann Rogers den Zuschlag für den Turm drei des neuen World Trade Centers. Außerdem setzte er sich beim Wettbewerb für einen Masterplan zur Sanierung des East-River-Ufers von Manhattan durch. Für seinen Vorsatz, Innenstädte lebenswerter zu machen, bringt der engagierte Brite auch ein persönliches Opfer: Rogers besitzt kein Auto und radelt täglich zwischen Wohnhaus und Büro durch London.
Der Pritzker-Preis wurde von dem Chicagoer Unternehmer Jay A. Pritzker und dessen Ehefrau Cindy gestiftet. Die Familie besitzt unter anderem die internationale Hyatt-Hotelkette. Zu den bisherigen Pritzker-Preisträgern gehören neben Frank Gehry auch der Italiener Renzo Piano, der Niederländer Rem Koolhaas und der deutsche Architekt Gottfried Böhm, der 1986 ausgezeichnet wurde. 2004 hatte mit der aus dem Irak stammenden britischen Architektin Zaha Hadid erstmals auch eine Frau den renommierten Preis verliehen bekommen. (tso/dpa)
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