Deutsches Zentrum Kulturgutverluste: Raubkunst-Stiftung soll zum 1. Januar Arbeit aufnehmen
Der Fall Gurlitt hat dem Thema NS-Raubkunst zu großer Aufmerksamkeit verholfen. Deutschland bekannte sich dazu, Raubkunst aus der Zeit des Nationalsozialismus schneller ermitteln zu wollen. Dazu soll in Kürze eine neue Stiftung starten.
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste soll zum 1. Januar 2015 die Arbeit in Magdeburg in Sachsen-Anhalt aufnehmen. Derzeit laufe das Verfahren für die Unterzeichnung der Gründungsdokumente, teilte ein Sprecher der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. In der kommenden Woche werde voraussichtlich der Landtag von Nordrhein-Westfalen der Errichtung zustimmen - das sei das letzte Bundesland, von dem noch eine Zustimmung fehle.
Ziel des Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste ist, Raubkunst aus der Zeit des Nationalsozialismus schneller zu ermitteln. In der Einrichtung werden Mitarbeiter der bisherigen Koordinierungsstelle Magdeburg und der Arbeitsstelle für Provenienzforschung (Herkunftsforschung) beschäftigt sein. Stifter sind der Bund, die Länder und die kommunalen Spitzenverbände.
Der Fall Gurlitt hat das Thema NS-Raubkunst aufs Tableau gebracht
Der Fall Gurlitt hatte die Bedeutung des Themas NS-Raubkunst deutlich gemacht. Im November 2013 waren bei dem inzwischen verstorbenen Kunsthändlersohn Cornelius Gurlitt in München Hunderte Bilder gefunden worden. Es wird vermutet, dass einige davon Raubkunst sind.
Gurlitts Vater, Hildebrand Gurlitt, gehörte nach Experteneinschätzung zu den zentralen Figuren des NS-Kunsthandels. (dpa)