Geplanter Wiederaufbau: Preußenstiftung dringt auf Einbindung in Bauakademie
Sonderausstellungen und Kooperationen: Hermann Parzinger betont das Interesse der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sich als Partner in die geplante Bauakademie einzubringen.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will in die geplante Bauakademie einbezogen werden, die in Berlin nach dem Vorbild des preußischen Hofbaumeisters Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) wiedererstehen soll. „Die Einrichtungen der Stiftung verfügen über den gesamten Schinkelschen Nachlass und eine bedeutende Architektursammlung“, sagte Stiftungspräsident Hermann Parzinger der Deutschen Presse-Agentur. „Deshalb sind wir natürlich weiterhin sehr interessiert, uns als Partner in diese neue Bauakademie einzubringen.“
Das 1836 eröffnete, geometrisch gegliederte Gebäude in der historischen Mitte Berlins gilt als eine Ikone der Architekturgeschichte. Es war im Krieg nach einem Bombenangriff ausgebrannt und später für das DDR-Außenministerium abgerissen worden. Derzeit läuft ein Wettbewerb, wie und von dem das Haus nach dem Wiederaufbau ab 2023 genutzt werden soll. Vorüberlegungen gibt es sowohl beim verantwortlichen Bundesbauministerium als auch beim nahegelegenen Außenamt.
Parzinger unterstützt eigenen Angaben zufolge den Plan, dort einen Ort zu schaffen, in dem über das Bauen und die Stadtentwicklung der Zukunft nachgedacht wird. „Aber das lässt sich nicht ohne Geschichte tun. Es ist schon wichtig, Bezüge zwischen der Bauakademie, der Museumsinsel und dem neuen Humboldt Forum im Berliner Schloss herzustellen.“
62 Millionen für den Wiederaufbau
Die Preußenstiftung, zu der unter anderem die Staatlichen Museen zu Berlin gehören, hat laut Parzinger keine eigenen Ansprüche auf Räume. Er regte aber an, dass Institutionen mit architekturgeschichtlich bedeutenden Sammlungen wie die Kunstbibliothek, die Technische Universität oder die Berlinische Galerie dort bei Sonderausstellungen mitwirken könnten.
Der Bundestag hat für den Wiederaufbau der Akademie 62 Millionen Euro bereitgestellt. Derzeit ist sie nur als riesige, auf Gerüstfahnen gedruckte Attrappe zu sehen. (dpa)