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NY Philaharmoniker
© dpa

Entspannung: US-Besuch: Violinen statt Raketen

Als erste Musiker aus den USA sind die New Yorker Philharmoniker in Pjöngjang aufgetreten. Bei dem Konzert spielten sie nicht nur Stück von Dvorak und Gershwin, sondern auch die Nationalhymne des stalinistischen Staates.

Vor 1500 geladenen Gästen im Großen Theater von Pjöngjang spielte das Orchester unter der Leitung von Lorin Maazel zunächst die Hymnen von Nordkorea und den Vereinigten Staaten, wie im staatlichen Fernsehen zu sehen und hören war. Auf dem Programm standen außerdem die Neunte Symphonie von Antonin Dvorak, ein Stück aus der Oper Lohengrin von Richard Wagner sowie mit "Ein Amerikaner in Paris" von George Gershwin auch Musik eines US-Komponisten. Das Konzert wurde in Nordkorea und vielen anderen Ländern der Welt im Fernsehen übertragen.

"Meine Kollegen der New Yorker Philharmoniker und ich sind glücklich, heute in diesem schönen Saal zu spielen", sagte Maazel vor den Konzertgästen. Die 106 Mitglieder des Orchesters waren die ersten US-Musiker, die in Nordkorea spielten und zugleich die größte US-Delegation, die das Land jemals besuchte.

Das Konzert fand ein Jahr nach der Zusage Pjöngjangs statt, sein Atomprogramm einzustellen. Bei den so genannten Sechser-Gesprächen hatten die USA, Südkorea, Japan, China und Russland mit Nordkorea vereinbart, dass es seine Atomanlagen bis Ende 2007 stilllegen und im Gegenzug Rohstoff-Lieferungen bekommen solle. Washington hält jedoch eine im November vorgelegte Liste Nordkoreas über dessen Atomprogramm für unzureichend. Die USA und Nordkorea befinden sich formell noch im Kriegszustand, da am Ende des Korea-Kriegs 1953 nur ein Waffenstillstand, aber kein Friedensvertrag geschlossen worden war. (ae/AFP)

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