Konzertkritik: Peter Fox: Stadtaffe mit Berlin im Blut
17.000 Fans feierten am Dienstag mit Peter Fox in der Wuhlheide, die ausverkaufte Kindl-Bühne glich einem Hexenkessel. Und der kochte beinahe über, als das, was schon lange Zeit gemunkelt wurde, wahr wurde.
Die anderen zehn Jungs von Seeed kamen tatsächlich, nach zwei Jahren Pause standen die Musiker wieder gemeinsam auf der Bühne.
Der Abend fing mit James Hunter und seinen vier Musikern ruhig an. Eher Afterworkparty-Stimmung à la Ally McBeal verbreitete die soulig-jazzige Vorband mit Saxophon und E-Gitarre. Hunters wahnsinnige Stimme erinnert an Sam Cooke, seine Musik ist voller Liebe und doch ließen diese Klänge das Publikum eher kalt.
Als Stimmungsmacher fungierte vor dem Auftritt des Stadtaffen Fox das aufziehende Gewitter. Blitze durchzuckten den Himmel, Regen prasselte nieder und auf der Bühne wurde für Peter erst einmal seelenruhig Staub gesaugt. Doch übel nahm ihm das keiner. Gut durchnässt wurde getanzt, gejumpt, die Hände wurden in die Luft gestreckt und vor allem wurde mitgesungen. Für den richtigen Beat sorgten die Drummer von Cold Steel. Von der "Lok Auf 2 Beinen", "Schwarz Zu Blau" bis hin zu "Das Zweite Gesicht" und "Alles Neu" spielte der gebürtige Zehlendorfer Fox sein erfolgreiches Album beinahe komplett durch, allein "Zucker" fehlte. Statt Duettpartnerin Vanessa Mason stand eine andere Dame auf der Bühne: Miss Platnum. Hier glänzte wirklich alles.
Die Dancehall-Junkies trauten ihren Ohren nicht, als Peter Fox gegen 22.30 Uhr nicht mehr als Solo-Künstler auf der Bühne stand. Seeed waren wieder vereint, die MCs Frank A. Dellé und Demba Nabé performten mit auf der Bühne. "Dickes B", "Ding" und andere in den Ohren gebliebene Hits waren ein gelungenes Revival und weckten Lust auf noch mehr, mehr, mehr.
Juliane Primus