Konzertkritik: Mumford & Sons im Astra
Überzeugende Musiker: Mumford & Sons gehören zu den hoffnungsvollsten Vertretern einer aufregenden, neuen englischen Folk-Szene.
Eine Akustikgitarre schwirrt auf einem lang gestreckten, dunklen Akkord. Zunächst klingt es wie der Anfang zu "The End" von den guten alten Doors, doch auf der Bühne stehen Mumford & Sons, und schon ist da ihr zauberhafter vierstimmiger Gesang: "This is not the end / Lived unbruised we are friends / And I am sorry...". "Sigh No More", das sich mehr noch als an Jim Morrison an William Shakespeare anlehnt, ist der Titelsong des im letzten Oktober erschienen und zu Recht mit viel Lob bedachten Debütalbums der jungen Londoner Band, die neben Laura Marling, Noah and the Whale und dem im Vorprogramm aufgetretenen Johnny Flynn zu den hoffnungsvollsten Vertretern einer aufregenden, neuen englischen Folk-Szene zählt. Allerdings hört sich die betörende Musik der vier Mumfords mehr nach Americana an als nach Britannica, mehr nach Woody/Hank/Bob-Wurzeligkeit als nach keltischem Folk.
Wie auch immer, sie klingen umwerfend mit ihren schönen Melodien und makellosem Harmoniegesang, ihren geschmackvollen Arrangements mit Piano, Gitarre, Banjo und Kontrabass. Und vor allem der anrührenden Stimme von Marcus Mumford, mit diesem leichten, sehr gefühlvollen, heiseren Kratzen. "Das ist die Drei sein in Berlin!" sagt Ted Dwane, dessen versiertes Bassspiel seinen deutschen Sprachkenntnissen weit überlegen ist, aber mindestens genauso lustig und lebensfroh. Tatsächlich sind Mumford & Sons schon zum dritten Mal in Berlin, und jedes Mal kommen mehr Leute. Diesmal wurde der Auftritt vom Maria ins größere Astra verlegt, wo man sich kaum rühren kann im dichten Gewühl. Der Sound ist brillant, und die exquisite Band zeigt mit einer feinen Auswahl berauschender Songs des ersten Albums und ein paar vielversprechenden Kostproben vom nächsten, dass es neben all den falschen Fuffzigern und Poseuren auch echte, überzeugende Musiker gibt, die, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen, eine Menge bewegen können.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität