David Garrett: Mehr Pop, bitte!
David Garrett geigt in der Wuhlheide. Dabei versucht er bemüht, dass Publikum auf seine Seite zu ziehen.
Wenn 15 000 Fans vor der Kindl-Bühne in der Berliner Wuhlheide warten und das ZDF aufzeichnet (Ausstrahlung am 9. Juli um 22.15 Uhr), ist volle Leistung geboten. Klar, dass David Garrett alles gibt: Mal mimt er den verträumten Musiker, mal ganz den Rockstar, mal den netten Jungen von nebenan. Dazu gibt es ein Hebebühnen-Ballett, Feuer- und Lamettafontänen und leicht bekleidete Animierdamen.
Unter dem Motto „Rock Symphonies“ spielt der Geiger drei Stunden lang abwechselnd klassische und populäre Stücke. Pop- und Rock-Klassiker umschreiben, das kann David Garrett. Das Schema bleibt konsequent dasselbe: Seine Violine ersetzt die Melodie- respektive Singstimme, und Garretts Band bildet gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Frankfurt den akustischen Unterbau. Das funktioniert bei Nirvanas „Smells like Teen Spirit“ und auch beim „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms. Dass aber selbst bei Griegs „Peer Gynt Suite“ oder Albinonis „Adagio“ das Schlagzeug nicht aussetzt, gleicht einem laienhaften Versuch, Klassisches massentauglich zu machen. Natürlich beklatschen die Fans auch diese Ausflüge, schließlich steht der „sexiest Violinist alive“ auf der Bühne. Doch nach nicht- klassischen Stücken wie dem „Fluch der Karibik“-Soundtrack oder dem AC/DC-Klassiker „Thunderstruck“ fällt der Applaus doppelt so lange aus.
Störend sind Garretts Versuche, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Immer wieder erzählt er aus seiner ach so isolierten Wunderkind-Zeit. Zu gewollt blickt er von unten in die Kamera, zu überdeutlich verfällt er in Babysprache, wenn ihn mal wieder kein Mädchen küssen wollte. Am Ende wünscht man sich dreierlei: Mehr Pop-Cover! Weniger klassische Arrangements! Weniger Worte! Laura Backes
Laura Backes
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