Konzertkritik: Emiliana Torrini - jenseits von Björk
Im knallroten Kleid steht Emiliana Torrini auf der Bühne und freut sich, dass so viele Leute ins Kesselhaus gekommen sind - und die Leute dürfen sich auch freuen.
Zwei Gitarren rocken mit leichtem Country-Dengeln. Orgel und federndes Schlagzeug. Die kleine Emiliana mit dem kecken Kurzhaarschnitt steigert sich in ihren rasanten Gesang, mit quäkender Mickymausstimme und klingt auf angenehme Weise mehr nach Rickie Lee Jones als nach ihrer isländischen Landsmännin Björk, mit der sie ständig verglichen wird. Vielleicht wegen des ersten Albums „In The Time Of Science“ (1999), das von Elektronica geprägt war.
Die nächste Platte brachte 2005 eine überraschende Wendung in Richtung Folkjazz und die soeben erschienene CD „Me And Armini“ bedient sich erweiterter stilistischer Vielfalt. All das bringt die 31-jährige Sängerin jetzt mit ihrer formidablen Band auf die Bühne. Von zarten Folkklängen mit Glockenspiel und Krähgesang über poppig plätschernde Gitarren und Walk-On-The-Wild-Side-Dupp-Dudups, angejazzelte Mollballaden zu rauchigem Flüstern, schaukelndem Reggae, eine Art Popabilly mit Bo-Diddley-Beat. Ledzeppelige Gitarrenrhythmen zum Schaben eines Schlagzeugbeckens, das mit einem Bogen gestrichen wird. Dazu Emilianas Stimme, himmelhoch jauchzend, abschmierend auf zwei düster monotonen Akkorden. Emiliana Torrini hat eine Menge zu bieten.
H.P. Daniels
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