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Konzertvorschau: Die alten Jungs sind wieder da

Alle über 30 – egal: Die Backstreet Boys zieht es noch mal auf die Bühne. Am Montag spielen sie in der O2-Arena auf.

„This is us“, lautet der Titel der aktuellen Tour und des neuen Albums der Backstreet Boys: „Das sind wir“. Im Internet kursieren kurze Konzertmitschnitte. Darin sieht man vier gestandene Männer, die man selbst bei aller Sympathie nicht mehr als Jungs bezeichnen kann. Ihre Haaransätze haben sich mit den Jahren nach hinten verlagert. Ihre Tanzschritte kosten sie Kraft und Schweiß. Nur die Hits, die sie heute Abend auch in der O2-World singen werden, klingen immer noch wie früher.

Noch vor drei Monaten gab sich Sänger Brian Littrell, 33, beim Gespräch optimistisch: „Das wird die beste Tour, die wir je gemacht haben. Sie wird großartig.“ Das letzte Album „Unbreakable“ lag zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre zurück, es verkaufte sich zwar nicht mehr so gut wie die Vorgänger, aber noch gut genug, um die Backstreet Boys nicht ganz der Vergangenheit angehören zu lassen. Trotzdem war es ruhiger geworden um die Band, die Mitte der 90er Jahre von Musikmanager Lou Pearlman gegründet wurde und die von Deutschland aus zum internationalen Durchbruch ansetzte. Gleich ihre erste Single „We’ve got it going on“ erreichte hierzulande Gold-Status. In ihrer Heimat, den USA, stellte sich der Erfolg erst mit dem zweiten Album „Backstreet’s Back“ ein.

„Ich denke gerne an unsere Zeit in Deutschland, wir kommen immer wieder gern zurück“, sagt Brian Littrell. Mehrere Monate verbrachten die Musiker hier, unter anderem einige Wochen in Berlin. Daran, dass die deutschen Fans „great“ waren, kann sich Littrell noch gut erinnern, an weitere Details nicht. Verdenken kann man es ihm nicht, bei weltweit insgesamt fast 100 Millionen verkauften Platten und einem Leben in Schallgeschwindigkeit. Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichten die Backstreet Boys zur Jahrtausendwende. Zu der Zeit gab Sänger AJ McLean, heute 31, seine Alkohol- und Drogensucht bekannt und ließ sich zum Entzug in eine Klinik einweisen. Die Band unterbrach eine laufende Tour.

Derartige Zwischenfälle sind nicht mehr zu befürchten, wenn man Brian Littrell glauben darf. Aus den umjubelten Teenie-Idolen von einst sind fürsorgliche Familienväter geworden. Littrell hat einen siebenjährigen Sohn, sein Kollege Howie Dorough, 36, ist im Mai zum ersten Mal Vater geworden. Und Kevin Richardson stieg vor drei Jahren aus, um seiner Familie mehr Zeit widmen zu können – die Backstreet Boys machten zu viert weiter. „Wir haben eine Weile nichts mehr von ihm gehört“, sagt Brian Littrell, „aber wenn er zurückkommen will, ist er herzlich willkommen.“ Wahrscheinlich ist das nicht. Richardson, 38, genießt den Ruhestand nach seinem Leben als Backstreet Boy. Nana Heymann

O2-World, 20 Uhr, Tickets: ab 42 Euro

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