Comicvefilmung: Nur noch kurz die Welt retten
Der Superheldenfilm, auf den die Fans gewartet haben: Joss Whedons Comic-Adaption „The Avengers“.
In gewisser Weise ist diese Adaption einer aus den frühen 60ern stammenden Comicserie der teuerste Film aller Zeiten. Denn nicht weniger als fünf insgesamt fast 800 Millionen Dollar verschlingende Blockbuster – „Iron Man“, „Iron Man 2“, „The Incredible Hulk“, „Thor“ und „Captain America“ – legten seit 2008 Fährten aus, die nun in „Marvel’s The Avengers“ zusammengeführt werden.
Und der ist mit geschätzten 220 Millionen Dollar noch ein bisschen teurer geworden. Allerdings dürfte die Investition gut angelegt sein: Die Prequels spielten weltweit 2,3 Milliarden Dollar an den Kinokassen ein. Eine Garantie für einen guten Film sind solche Summen natürlich nicht: Wie man ein ähnlich großes Budget sinnfrei verballern kann, bewies erst kürzlich der unsägliche Science-Fiction- Kriegsfilm „Battleship“.
„The Avengers“ ist dagegen eine positive Überraschung. Regisseur und Drehbuchschreiber Joss Whedon, der als Comicautor und Erfinder von TV-Serien wie „Buffy“, „Angel“ und „Firefly“ einen überragenden Ruf im Nerd-Universum genießt, schafft es, die potenziell zentrifugalen Kräfte der Starbesetzung zu einem großartigen Ensemblefilm zu bündeln.
Vor allem in den vor Wortwitz sprühenden Dialogszenen nimmt er sich Zeit, um die unterschiedlichen Helden präzise zu charakterisieren: Da ist der sarkastische Iron Man (Robert Downey Jr.), der hölzern patriotische Captain America (Chris Evans), der Donnergott im irdischen Exil, Thor (Chris Hemsworth), die mörderische Black Widow (Scarlett Johansson), der fulminante Bogenschütze Hawkeye (Jeremy Renner) – und vor allem der grüne Wüterich Hulk (Mark Ruffalo), der in den eigenen Filmen nur tragisch war und sich hier auf amüsante Weise zum eigentlichen Herz des Teams entwickelt. Sie alle arbeiten mehr oder weniger freiwillig für den von einem fliegenden Flugzeugträger operierenden Geheimdienst S.H.I.E.L.D., der vom knurrigen Nick Fury (Samuel L. Jackson) geleitet wird.
Natürlich kann es bei einem derartigen Heldenaufgebot um nicht weniger als die Rettung der Welt gehen: Loki (Tom Hiddleston), Stiefbruder von Thor, öffnet mit einem gestohlenen Artefakt eine Dimensionstür, damit seine Verbündeten, die unsympathischen Chitauri, wie eine Bande außerirdischer Hell’s Angels über die Erde herfallen. Nun zeigt „The Avengers“ nicht die erste Alienattacke, die auf New York geritten wird, und womöglich hat man, etwa beim letzten „Transformers“-Teil, auch schon spektakulärere Zerstörungsorgien gesehen.
Doch das ist letztlich ebenso Nebensache wie die Tatsache, dass der Plot auf den sprichwörtlichen Bierdeckel passt. In der Summe seiner Eigenschaften ist dies der Superheldenfilm, auf den Fans des Genres immer gewartet haben. Blöd nur, dass es bis zum nächsten Teil wieder ein paar Jahre dauern wird. Das ging bei den Comics damals schneller.
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