The Who: Noch lange nicht genug
Seit einer gefühlten Ewigkeit sind "The Who" im Geschäft. Mit "Endless Wire" legen die Briten nun ihr erstes Studioalbum seit 24 Jahren vor.
Wer hatte ernsthaft geglaubt, dass Pete Townshend und Roger Daltrey mit über 60 Jahren noch einmal ein Comeback versuchen würden - zumal sich nach dem legendären Schlagzeuger Keith Moon - unter anderem wegen seines Drangs, unter Einfluss diverser Substanzen Hotelzimmer zu zerlegen - im Jahr 2002 auch Bassist John Entwistle aus dem Leben und Line-Up des britischen Quartetts verabschiedete.
Das Album betont die Stärken von Gitarrist Pete Townshend und Sänger Roger Daltrey. Und manchmal lässt es den Zuhörer erkennen - etwa bei der Ballade "Black Widow's Eyes" oder "It's Not Enough" - warum diese Band so groß geworden ist. Es sind fantastische Momente: direkt, berührend, einfühlsam. Bei "In The Ether" verursacht Daltrey mit einer bislang unbekannten tiefen Reibeisen-Stimme wohliges Schauern. Doch leider kann die Band das Niveau nicht auf dem gesamten Album halten. Das hängt vor allem damit zusammen, dass dort die zehnteilige Mini-Oper "Wire & Glass" zu finden ist. Basierend auf Townshend's eigener Geschichte "The Boy Who Heard Music", bringen die größtenteils kurzen Songs zwar Abwechslung, sind jedoch so kurz, dass man sich wie bei einer Achterbahnfahrt fühlt.
Aber: was sollte man erwarten? Dass die alten Herren immer noch soviel Wut im Bauch haben, die Balance zu ihrem Gespür für gefühlvolle Melodien problemlos halten zu können? Nein. "Endless Wire" ist genau deshalb ein gutes, vielleicht sogar sehr gutes Rockalbum geworden, weil sich die Band nicht bloß selbst kopiert hat. Allein "Black Widow's Eyes", "It's Not Enough" und "In The Ether" rechtfertigen eine Empfehlung für "Endless Wire". Es spielt die Stärken der Band aus, wirkt dabei aber nicht wie ein Ei, was nur zum Verkauf gelegt wurde. Es dürfte Fans und die Musiker selbst in gleichem Maße befriedigen - und die Ewigkeit verlängern. (Von Roland Peters)
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