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Ulla und Heiner Pietzsch haben ihre Bilder dem Land Berlin geschenkt. Langsam verlieren sie die Geduld, was eine Lösung für die Präsentation ihrer Schätze betrifft.
© dpa

Berliner Museumsstreit: Museumschef Eissenhauer versteht Sorge von Sammler-Ehepaar Pietzsch

Heiner Pietzsch hatte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wegen der Sammlungs-Schenkung ein Ultimatum gestellt. Der Generaldirektor der Berliner Museen verspricht nun eine gute Lösung für alle, für die Alten Meister wie für die Moderne und die Surrealisten-Kollektion.

Der Generaldirektor der Staatlichen Museen Michael Eissenhauer hat Verständnis für das Sammlerehepaar Pietzsch angesichts des Berliner Museumsstreits und die Zukunft der Sammlung Pietzsch geäußert. „Vor dem Hintergrund der lauten Diskussion kann ich die Sorgen von Ulla und Heiner Pietzsch durchaus nachvollziehen“, sagte Eissenhauer dem Tagesspiegel und fügte hinzu: „Wir arbeiten an einer Lösung und sind davon überzeugt, dass wir einen Weg finden werden, der alle Beteiligten zufriedenstellen wird.“ Heiner Pietzsch hatte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Wochenbeginn ein Ultimatum bis Frühjahr 2013 gestellt, mit der dringlichen Bitte, bis dahin eine verbindliche Planung für die Aufnahme und Präsentation von Teilen der Surrealistensammlung in einer künftigen Galerie der Moderne in der jetzigen Gemäldegalerie vorzulegen.

Ungehalten war er vor allem wegen eines Schreibens von Michael Eissenhauer an den Verband Deutscher Kunsthistoriker. Pietzsch hatte den Brief so verstanden, dass alles beim Alten bleibt und sich kein Platz für die Schenkung an das Land Berlin findet, sollten vonseiten des Bundes die Weichen für einen Umzug der Alten Meister aus der Gemäldegalerie in einen Neubau an der Museumsinsel nicht bald gestellt werden. Die Passage in Eissenhauers Schreiben lautet jedoch: „Wenn sich herausstellen sollte, dass die grundlegenden Bedingungen (für einen Umzug der Alten Meister/d.Red.) nicht erfüllt werden können, werden wir diesen Weg nicht einschlagen, das haben wir in den vergangenen Wochen wiederholt zum Ausdruck gebracht.“ In dem Brief wirbt Eissenhauer erneut für die „historische Chance“ einer Neuordnung der Berliner Museumslandschaft, in der „die Alten Meister wie die Moderne auf lange Sicht die großen Gewinner“ sein werden.

Im Streit um die Berliner Gemäldegalerie fürchten etliche Kunsthistoriker und Kunstliebhaber, dass Rembrandt, Botticelli und Co. am Kulturforum von der Sammlung der Neuen Nationalgalerie „verdrängt“ werden. Hierzu schreibt Eissenhauer: „Im offenen Brief des VDK wird den Staatlichen Museen zu Berlin vorgeworfen, ,die Gemäldegalerie Alter Meister am Kulturforum in Bälde zu schließen’. Dieser Vorwurf ist unberechtigt.“ Seit Beginn der Diskussionen werde vielmehr versichert, dass mit dem Umzug der Gemäldegalerie erst begonnen werde, „wenn ein belastbarer Stufenplan für die Realisierung des Gesamtvorhabens vorliegt“. Dafür stünden ausnahmslos alle Verantwortlichen der Staatlichen Museen zu Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ein. chp

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