Als Hansdampf in allen – nicht nur den Berliner – Gassen, ja als Hans im Glück hat sich Hans Pels-Leusden selbst gern gesehen. Heute wäre der 1993 gestorbene Maler, Kunsthändler, Sammler und Museumsgründer, der nach eigenen Angaben rund 400 000 Zigarren und 30 000 Flaschen Wein genossen haben will, hundert Jahre alt geworden.
Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, 1986 von Pels-Leusden gegründet, und das Kurt-Mühlenhaupt-Museum Bergsdorf ehren den Tausendsassa der WestBerliner Nachkriegskunstszene nun mit einer am vergangenen Sonntag vom ehemaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen eröffneten Parallelausstellung (bis 28. September). In Bergsdorf sind die gezeigten Aquarelle und Pastelle von Pels – wie ihn seine Freunde nannten – sogar verkäuflich. Ihr Erlös soll dem bis heute privat finanzierten Kollwitz-Museum in der Berliner Fasanenstraße zugute kommen.
Entdeckt und gefördert wurde der Meisterschüler Willy Jaeckels Anfang der 1930er Jahre von Edwin Redslob, dem Reichskunstwart der Weimarer Republik und späteren FU- und Tagesspiegel-Begründer. Im – kaum erhaltenen – Frühwerk präsentiert sich Pels-Leusden als gediegener Spätexpressionist, nach Kriegsende erweist sich der frischgebackene Kunsthändler im eigenen künstlerischen Tun als feinfühliger Farbmagier. Im Tessin, wo sich der zunehmend Erfolgreiche erholt, entstehen seine schönsten Arbeiten.
Bedeutung erlangt Pels-Leusden allerdings vor allem als Kunstvermittler. 1950 übernimmt er eine Buch- und Kunsthandlung am Olivaer Platz, wo sich bald Berühmtheiten wie Bert Brecht und Tilla Durieux, aber auch der junge Joachim Fest einfinden. 1965 startet Pels die eigene Galerie, die ab 1970 auf 500 Quadratmetern am Kurfürstendamm und seit 1986 in der Villa Grisebach in der Fasanenstraße residiert. Dort gehört er im selben Jahr auch zu den Gründern des gleichnamigen Auktionshauses.
Den größten Wunsch erfüllt er sich jedoch mit der Einrichtung des Kollwitz-Museums, dem er seine Sammlung von Werken der verehrten Künstlerin gestiftet hat. Michael Zajonz
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