Grammy Awards: Macklemore und Daft Punk räumen ab
Das Elektropop-Duo Daft Punk ist der große Gewinner der Grammy Awards. Die erfolgreichen Rapper Macklemore & Ryan Lewis schlugen eine Bresche für die Homoehe. Zwei Auszeichnungen gingen nach Deutschland.
Die französische Elektro-Formation Daft Punk ist der große Gewinner der diesjährigen Grammy-Verleihung. Das Duo räumte bei der Gala in der Nacht zum Montag in Los Angeles insgesamt fünf Preise ab, darunter auch die Auszeichnungen in den zwei Königskategorien „Album des Jahres“ („Random Access Memories“) und „Aufnahme des Jahres“ („Get Lucky“). Außerdem gewannen die beiden Musiker, die wie gewohnt in weißen Anzügen und mit Robotermasken auftraten, den Preis für die beste Duo-Performance, das beste Dance-Album und das am besten produzierte Album.
"Ich wette, ganz Frankreich ist stolz auf diese Jungs"
„Im Namen der Roboter möchte ich mich bedanken“, sagte „Get Lucky“-Produzent Pharrell Williams auf der Bühne. „Ich wette, ganz Frankreich ist gerade total stolz auf diese Jungs.“ Die Grammys, die in diesem Jahr zum 56. Mal vergeben wurden, gelten als wichtigste Musikpreise der Welt. Über die Gewinner in den insgesamt 82 Kategorien entscheiden Musikexperten aus der Branche.
Grammy Awards: Vier Preise für Macklemore und Ryan Lewis
Ein weiteres Musik-Duo räumte ebenfalls groß ab: Die Rapper Macklemore & Ryan Lewis konnten vier Preise einheimsen, darunter den als „Beste Neue Künstler“, der als einer der wichtigsten gilt. Außerdem gewann das Duo den Preis für das beste Rap-Album „The Heist“, für den besten Rap-Song „Thrift Shop“ und für den besten Rap-Auftritt. Macklemore & Ryan Lewis feierten bei der Gala auch einen umjubelten Auftritt gemeinsam mit Pop-Diva Madonna und den Sängerinnen Mary Lambert und Queen Latifah. Während des Songs wurden vor laufenden Kameras bei einer Massenhochzeit 33 hetero- und homosexuelle Liebespaare getraut.
Als Hochzeitslied boten Macklemore & Ryan Lewis ihren Hit „Same Love“ dar, der für mehr Toleranz für Schwule und Lesben wirbt. Auch die Popikone Madonna untermalte die Massenhochzeit mit ihrem Lied „Open Your Heart“ aus dem Jahr 1986.
Die Zeremonie leitete Queen Latifah, die eine amtliche Genehmigung zum Abhalten von Trauungen im Bundesstaat Kalifornien besitzt. „Heute Abend feiern wir das Bekenntnis aller dieser schönen Paare zur Liebe“, sagte sie. Auf der Bühne sang ein Gospel-Chor, die Beleuchtung ließ die Kulisse dabei wie eine Kirche erstrahlen. Laut der „New York Times“ hatten die Produzenten der Grammy-Gala die Paare zu äußerstem Stillschweigen verpflichtet. Die Teilnehmer der Massenhochzeit hätten nicht einmal ihren Familien vorher Bescheid geben dürfen.
Die Homo-Ehe hat in den USA in den vergangenen Jahren deutlich an Akzeptanz gewonnen. Im Dezember hatte New Mexico als 17. Bundesstaat die Heirat von gleichgeschlechtlichen Partnern erlaubt. Die Homo-Ehe ist außerdem in Kalifornien, Hawaii, Illinois, Connecticut, Delaware, Iowa, Maine, Maryland, Massachusetts, Minnesota, New Hampshire, New Jersey, New York, Rhode Island, Vermont und Washington legal. Auch in der Hauptstadt Washington DC können sich Schwule und Lesben das Ja-Wort geben.
Auf Bundesebene hatte der Oberste Gerichtshof im vergangenen Juni ein Gesetz gekippt, dass die Ehe als Zusammenschluss zwischen Mann und Frau definierte. Das sogenannte Gesetz zum Schutz der Ehe („Defense of Marriage Act“) aus dem Jahr 1996 hatte festgelegt, dass nur heterosexuelle Ehepartner Vorteile bei Steuern oder Erbschaften erhalten sollten.
Vor einer Grundsatzentscheidung, die den Weg für die Homoehe in allen Bundesstaaten ebnen würde, scheute der Supreme Court aber zurück. Für viele Konservative in den USA ist die staatliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften weiter ein Reizthema. Rund 30 Bundesstaaten haben ihre Verfassungen geändert, um die Homoehe ausdrücklich zu verbieten.
Zwei Grammys gingen nach Deutschland
Auch die erst 17 Jahre alte neuseeländische Pop-Sängerin Lorde gehört zu den Gewinnern des Abends. Sie gewann mit ihrem Lied „Royals“ Grammys in der Kategorien „Song des Jahres“ und „Beste Pop-Solo-Performance“. Zwei Grammys ging auch nach Deutschland: Das NDR-Sinfonieorchester und der Dirigent Christoph Eschenbach siegten in der Kategorie „Best Classical Compendium“ mit der Einspielung „Hindemith: Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis - Konzertmusik, Op. 50“.
Die deutschen Elektro-Pioniere Kraftwerk erhielten einen Ehrengrammy für ihr Lebenswerk. Kraftwerk sei „eindeutig seiner Zeit voraus“ gewesen, hieß es in der bereits im Dezember veröffentlichten Erklärung der Recording Academy, die hinter den US-Musikpreisen steht. Die Gruppe habe mit industriellen Klängen experimentiert und daraus „minimalistisch-robotische Popmelodien“ komponiert. Als das erste Album mit dem Titel „Kraftwerk“ 1971 auf den Markt kam, sei die Band einzigartig gewesen. Mit ihrem Stil hätten Kraftwerk Künstler wie Björk, Blondie, David Bowie, Daft Punk und Depeche Mode inspiriert.
Bei dem Gala-Spektakel traten zahlreiche Stars auf, darunter Katy Perry, Taylor Swift und Pink, die wie eine Zirkusakrobatin an von der Decke herabhängenden Seilen turnte. Der Star-Pianist Lang Lang spielte gemeinsam mit der Heavy Metal-Band Metallica einen Song.
Ringo Starr und Paul McCartney, die beiden noch lebenden Mitglieder der Beatles, standen für einen seltenen gemeinsamen Auftritt auf der Bühne - während Yoko Ono, die Witwe des 1980 ermordeten Beatle John Lennon, im Publikum tanzte.
Auch der Rapper Jay Z und seine Ehefrau, die Popdiva Beyoncé, taten sich für eine rare gemeinsame Performance zusammen. Jay Z gewann zudem einen Grammy für die beste Rap-Koproduktion - und versprach das goldene Grammophon in seiner Dankesrede seiner kleinen Tochter Blue Ivy. „Ich möchte Blue sagen: «Schau mal, Daddy hat eine goldene Baby-Schnabeltasse für dich«.“ (AFP/dpa)
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