Science Fiction: Land unter
Das neue Album des Comic-Künstlers Enki Bilal, „Animal’z“, ist grafisch beeindruckend. Erzählerisch enttäuscht es.
Der Klimakollaps brachte dem Planeten den Untergang. Buchstäblich. Innerhalb weniger Wochen haben die Meere die Erde überspült und die Grenzen verschwimmen lassen. Die der Länder ebenso wie die zwischen Mensch, Tier und Roboter.
Es ist keine schöne Zukunft, an der der in Belgrad geborene und in Frankreich lebende Comickünstler Enki Bilal uns in seinem neuen Buch teilhaben lässt. Nur eine Handvoll überlebende Mutanten schippern in seinem post-apokalytischen-Szenario über die Meere. Immer auf der Suche nach Trinkwasser, Hoffnung und einem der letzten Flecken Festland.
Grafisch ist es beeindruckend, was Bilal mit „Animal’z“ geschaffen hat. Die Bilder, die mit schwarzer und weißer Kreide auf graue Pappe gemalt wurden, erinnern an präzise anatomische Studien. Nur gelegentlich sorgt ein wenig rot für meist blutige Abwechslung.
Die Geschichte selbst aber nimmt bis zuletzt keine klaren Konturen an. Ohne roten Faden zitiert Bilal Western-Standards und Endzeitfilme wie „Mad Max“ und „Waterworld“, webt Philosophie- und Literatur-Zitate in die Odyssee der Protagonisten. Das Bild, das Bilal zeichnet, ist ein verstörendes, dafür gebührt ihm Achtung, ein schlüssiges ist es leider nicht.
Enki Bilal, Animal’z, Ehapa Comic Collection, 104 Seiten, 24,95 Euro. Mehr unter diesem Link.
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