Krimi: "Tannöd"-Dreharbeiten mit Julia Jentsch
Der deutsche Erfolgskrimi "Tannöd" wird derzeit mit Schauspielstar Julia Jentsch verfilmt. Die Hintergrundgeschichte eines Spitzhackenmords nach dem Zweiten Weltkrieg verspricht alles andere als einen Mainstream-Film.
"Es ist eine Geschichte über das Böse, das immer wieder passieren kann", sagte die Schweizer Regisseurin Bettina Oberli bei den Dreharbeiten zur "Tannöd"-Verfilmung mit Schauspielstar Julia Jentsch ("Sophie Scholl"). In dem über eine Million Mal verkauften Krimi schildert die Autorin Andrea Maria Schenkel die Geschichte eines grausamen Mordfalls auf einem Einödhof nach dem Zweiten Weltkrieg - basierend auf einem authentischen Verbrechen. Ende nächsten Jahres solle der Streifen in die Kinos kommen, teilte Produzent Hejo Emons am Dienstag im Eifelort Winterscheid (Rheinland-Pfalz) mit.
"Wir spielen im Moment Sommer", sagte Julia Jentsch am kalten Drehort in der verschneiten Eifel. "Wir müssen Eiswürfel lutschen, damit man den Atem nicht sieht." Jentsch spielt die Altenpflegerin Katrin, die zur Beerdigung ihrer Mutter ins Dorf zurückkommt. Ihr vertrauen die Leute ihre Versionen zu dem Mord an. Alle betonen damit ihre Unschuld. Das Buch hatte sie vorher nicht gelesen. Sie habe sich schwergetan mit der Annäherung, gestand Jentsch. Neben Jentsch spielt Monica Bleibtreu eine Hauptrolle.
Verdrängung im Mikrokosmos Dorf
Die Regisseurin Oberli hat sich mit den Filmen "Die Herbstzeitlosen" und "Im Nordwind" einen Namen gemacht. Die Wüste Film West Produktion wird unter anderem von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und vom Bundesamt für Kultur der Schweiz gefördert. Bernd Eichinger habe mit dem Stoff geliebäugelt, erzählte Produzent Emons: "Wir haben ihn den quasi vor der Nase weggeschnappt." Inzwischen ist Eichingers Constantin Film Produktion Koproduzent und Verleih. Es werde kein reiner Mainstream-Film, kündigte Emons an.
Dafür bürgt sicher nicht nur die Vorlage, sondern auch der Drehort. Winterscheid gehört zu den sehr einsamen Flecken der Eifel. Hier liegt der fiktive "Hauer Hof", neben dem "Tannöd Hof" im Sauerland der zweite Drehort. Der Hof am Drehort ist im richtigen Leben schon lange verlassen. Die kleine Küche strahlt den Charme der damals ärmlichen Landbevölkerung aus: vergilbter Putz an den Wänden, Emaille-Geschirr im Schrank Kachelofen. Der Stall wurde "revitalisiert", Kühe wurden hergeschafft.
Der Film erzähle die Geschichte "wie das Böse in die Welt kommt und es seinen Nährboden findet", sagt Oberli. Es gehe um Verdrängung von Schuld im Mikrokosmos Dorf. "Es geht um Verunsicherung, dass nichts ist, wie es scheint, und dass man niemandem trauen kann." (goe/dpa)
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