Helene Fischer in Berlin: Ist HF ein russischer Maulwurf?
Aus Anlass von Helene Fischers Auftritt im Berliner Olympiastadion am 4. Juli beantwortet der Tagesspiegel 13 wichtige Fragen über die Sängerin. Was Sie schon immer über HF wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten.
1. Wie kann man Helene Fischer von anderen Menschen unterscheiden?
Ganz einfach: Sie sieht zwar im Gesicht genauso aus wie alle hübschen blonden Frauen, ist aber viel, viel kleiner! Eigentlich ist sie genauso groß wie Polly Pocket, das Plastikpüppchen, das es vor Jahren als Ringschmuck von Mattell gab. Darum entstieg Helene Fischer beim gestrigen ersten Berlinkonzert ihrer „Farbenspiel“-Tour im Olympiastadion auch einer großen Plastikblüte und trug dazu einen Polly Pocket-Prinzessinen-Dress.
2. Ist Helene Fischer sexy?
Total! Sie hatte schließlich kurz vorher „Sexy“ von Marius Müller-Westernhagen gesungen, und sich dabei in einem Jeansoverall auf einem roten Sofa in Kussmundform gerekelt. Das ist doch wohl wahnsinnig heiß! Wenn es das als Foto auf einem Möbelprospekt gäbe, sagen wir mal für die Poco Domäne am Halleschen Tor, dann würden sich die Sofas verkaufen wie Schnittbrot! Vielleicht sollte man denen die Idee mit der Blondine als Testimonial gleich mal verklickern...
3. Aber so richtig sexy, also auch... naja...knickknack.... ein bisschen schmutzig?!
Klar. Das merkt man zum Beispiel an den Texten: „Mich total verlier’n / nichts mehr kontrollier’n“ singt sie im Song „Mit keinem anderen“, und meint damit: „in zerrissenen Jeans / um die Häuser ziehen“ und „nachts mit Partylärm / alle Nachbarn stör’n“ - so ein wildes Huhn! Wahrscheinlich benutzt sie manchmal auch morgens Elmex und abends Aronal! Und trifft sich mit ihren Freundinnen zum Mädelsabend, der mit roten Getränken aus 80er-Jahre-Martinigläsern endet, wie im Video zu „Atemlos“! Uiuiui!
4. Ist die Schleichwerbung in diesem Text ein subtiler Hinweis darauf, dass Helene Fischer Werbung für so ziemlich alles macht?
Macht sie doch gar nicht! Das ist üble Nachrede! Sie macht zum Beispiel KEINE Werbung für Inkontinenzbinden. Oder für Teflonpfannen.
5. Wie ist eigentlich ihr Style?
Cool. Beim gestrigen Konzert, das für eine DVD-Produktion aufgezeichnet wurde, war ihre textile Dramaturgie beeindruckend: Als erstes ein modernes, aber schlichtes, logoloses Wonder-Woman-Kostüm - silberne Stiefel, gelbes Oberteil, silberne Shorts. Dann ein Paillettenkleid mit Federschleppe. Der Jeansoverall. Das Polly Pocket-Babydoll. Und als Höhepunkt ein grünes Lurextop zu schwarzen Hosen und flachen Schuhen, mit denen sie beim anschließenden Showdown (bzw. Showup) an lange Drähten durch den Nachthimmel über dem Olympiastadion schwebte, schwerelose Salti und Purzelbäume schlug. Dabei sang sie einfach weiter als ob nichts wäre – das soll ihr mal einer nachmachen! Justin Bieber würde sofort kotzen! Gene Simmons auch! Sogar Till Lindemann müsste ganz schön lange üben!
6. Wie ist ihre Band?
Spitze. Man kann sicher sein, dass keiner von denen nachts besoffen in Hotelbars sitzt und sich beim Barkeeper darüber ausweint, dass „das ewige Scheißgelächle am allermeisten nervt“. Garantiert nicht.
7. Warum standen beim Konzert in Berlin 500 der 60.000 Besucher weiß gekleidet in einem „Inner Circle“ direkt an der Bühne, umringt von Tanzbrücken?
Tjaha! Bei einer schwarzen Messe hätte man die 500 dem Satan geopfert, und das rote Blut hätte einen tollen Effekt auf den strahlenden T-Shirts erzeugt! Aber Spaß beiseite. Die aktuelle Tour heißt schließlich „Farbenspiel“, und neben der App, die sich die Besucher herunterladen sollten um dann auf Helenes „Ich will Eure Handys sehen!“-Zuruf ihre bunt leuchtenden Telefone als interaktives, visuelles Gestaltungselement einzusetzen, wurden eben auch noch Farben auf den „Inner Circle“ projiziert – irre. Fast wie bei den „Liquid Light Shows“ von Velvet Underground 1968.
8. Was machen „Helene Fischer Ultras“, von denen am Samstag jede Menge mit entsprechenden T-Shirts herumliefen?
Keine Angst, die treffen sich nicht nach der Show in brandenburgischen Wäldern und prügeln sich gegenseitig die Seele aus dem Leib, während „Atemlos“ läuft! Nein, die treffen sich in brandenburgischen Bars und trinken rote Drinks aus Martinigläsern, und noch mehr so wildes Zeugs.
9. Wer ist Aljoscha Höhn?
Das ist der so genannte „Pre-Show-Moderator“, der vor der Show das Publikum einnordet, ihnen das mit der App und dem Applaus und so weiter erklärt. Ein sehr wichtiger Job, in etwa zu vergleichen mit dem des Papamobil-Fahrers.
10. Wieso stehen immer so viele fiese Sachen über Helene in den Zeitungen? Mögen die Kulturkritiker sie nicht?
In Wirklichkeit lieben die Feuilletonisten sie. Diese gemeine Hetze, dieses Gefasel von Marginalität und Durchschnitt drücken die Redaktionen ihren Autoren immer nur auf, um in den Online-Ausgaben der Zeitungen möglichst viele empörte Kommentare zu bekommen. Perfide, aber funktioniert.
11. Gibt es auch Helene-Fischer-Songs, die schneller oder langsamer sind als 130 bpm?
Nein.
12. Aber sogar auf RICHTIGEN Schützenfesten laufen auch mal andere Sachen...
Das reicht jetzt! Wenn Helene Abwechslung will, singt sie eben ein paar Hits von anderen Leuten, wie Tina Turner oder Herbert Grönemeyer!
13. Stimmt es, dass Helene Fischer in Wirklichkeit ein Schläfer ist, also ein russischer Maulwurf, der mit nur vier Jahren aus Krasnojarsk, Sibirien nach Deutschland kam, um dort die verdeckte Existenz „Helene Fischer“ aufzubauen, und der demnächst aktiviert wird und gemeinsam mit Putin die Welt annektiert?
Ich habe gesagt ES REICHT!
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